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Reimformen am Versende

Reimformen nach Versende:


Hier erhältst du einen Überblick über Reimformen am Versende.

 

 

Endreim:


Der Endreim ist definiert durch den vollständigen lautlichen Gleichklang mehrerer Wörter beim letzten betonten Vokal.

Anders formuliert werden im Endreim zwei oder mehrere Verse durch den Gleichklang der letzten Silben verbunden.

Entsteht dabei ein Muster spricht man von einem Reimschema.

Daraus ergeben sich die Formen: Paarreim, Kreuzreim, Haufenreim, umarmender Reim, Kettenreim etc. 

 

Paarreim:


Definition:

Beim Paarreim sind zwei Endreime in aufeinanderfolgenden Versen gleich.

Endreim-Folge:

aabb (ccdd, eeff usw.)

Beispiel: 

a: Niemand hatte ihn gesehen

a: vielleicht ist es um ihn geschehen

b: Wenn er wieder auftaucht

b: das wäre sehr erlaucht

  

Kreuzreim:


Definition:

Beim Kreuzreim reimt sich die erste Vers mit dem dritten Vers und der zweite Vers mit dem vierten Vers.

Endreim-Folge:

abab (cdcd, efef, usw.)

Beispiel: 

Rilke, der Panther

a: Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe

b: so müd geworden, daß er nichts mehr hält.

a: Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe

b: und hinter tausend Stäben keine Welt.

 

Umarmender Reim:


Definition:

Beim umarmenden Reim umschließt das äußere Reimpaar das innere Reimpaar.

Endreim-Folge:

abba (cddc, effe, usw.)

Beispiel:

a: Die Schokolade war sehr begehrt,

b: schon allein der Gedanke sie zu haben,

b: die süßeste von allen Gaben,

a: das war mir der Einkauf wert.

 

Haufenreim:


Definition:

Beim Haufenreim bleiben die Reime innerhalb einer Strophe immer gleich und wechseln sich nicht ab.

Endreim-Folge:

aaaa (bbbb, cccc, usw.)

Beispiel:  

a: Einsam steht ein alter Baum

a: seine langen Äste krümmen sich im Raum

a: seine grünen Blätter bilden einen wunderbaren Saum

a: unter ihm zu stehen ist ein wahrer Traum.

 

Verschränkter Reim:


Definition:

Beim verschränkten Reim handelt es sich um eine Reimstellung dreier voneinander durchkreuzter Reime.

Der erste Vers bezieht sich auf den vierten Vers, der zweite auf den fünften und der dritte Vers auf den sechsten.

Endreim-Folge:

abcabc (defdef, ghighi, usw.)

Beispiel: 

Karoline von Günderrode
 

a: Der Tag ist karg an liebesüßen Wonnen,

b: Es schmerzt mich seines Lichtes eitles Prangen

c: Und mich verzehren seiner Sonne Gluthen.

a: Drum birg dich Aug’ dem Glanze ird’scher Sonnen!

b: Hüll’ dich in Nacht, sie stillet dein Verlangen

c: Und heilt den Schmerz, wie Lethes kühle Fluten

 

Schweifreim:


Definition:

Der Schweifreim ist eine Kombination aus Paarreim und umarmender Reim und ist das häufigste Reimschema bei sechszeiligen Strophen. 

Endreim-Folge:

aabccb (ddeffe, gghiih, usw.)

Beispiel: 

Abendlied von Matthias Claudius

a: Der Mond ist aufgegangen,

a: Die goldnen Sternlein prangen

b: Am Himmel hell und klar;

c: Der Wald steht schwarz und schweiget,

c: Und aus den Wiesen steiget

b: Der weiße Nebel wunderbar.

 

Kettenreim:


Definition:

Der Kettenreim (Terzinenreim) wird aus mehreren Strophen mit jeweils drei Zeilen gebildet (Terzinen).

Im ersten Dreizeiler reimen sich der erste und der dritte Vers.

Das Reimwort im zweiten Vers gibt den Reim für die erste und dritte Zeile der nächste Terzine vor. 

Endreim-Folge:

ababcbcdc 

Beispiel:  

a: Drei Jahre sind vergangen

b: wir verstanden uns so gut

a: viel Unsinn haben wir begangen

b: wir waren voller Glut

c: oft tranken wir den besten Wein

b: das liegt in unserem Blut

c: niemals kannten wir hier ein nein

d: wie oft haben wir von Reisen geträumt

c: ach war das alles fein.