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Literaturepoche Sturm und Drangzeit | Erklärung

Literaturepoche Sturm und Drangzeit | Erklärung


Literaturepoche Sturm und Drang

Hier erhältst du einen Überblick über die  Literaturgattung: Literaturepoche Sturm und Drangzeit | Erklärung

Die Literaturformen: Drama, Briefroman und tragische Balladen sind kennzeichnend für diese Epoche. 

Weitere Lerneinheiten: Übungen | Übungsblätter | Merkblatt | Literaturgattung

Wissenswertes:


Die Literaturepoche Sturm und Drang (auch Geniezeit) wird zeitlich zwischen 1765 und 1785 festgesetzt und ist auf literarische Ausprägungsformen im Raum Deutschland begrenzt.

Namensgebend für diese Epoche war die Komödie “Sturm und Drang” des Dichters Maximilian Klinger.

Kennzeichnend war zudem die Schaffung einer eigenen Jugendkultur und Jugendsprache in Halbsätzen, Kraftausdrücken und einer sehr volkstümlichen Sprache.

Die Sturm- und Drangperiode endete mit der Hinwendung von Schiller und Goethe zur Weimarer Klassik.

Abgrenzung zur Aufklärung:


Sturm und Drang war als Rebellion gegen die literarische Zielrichtung der Aufklärung zu verstehen:

– Originalität und Authentizität versus eine Anleitung zu einem besseren Leben

– Das Gefühl (emotio) ist höher zu bewerten als die Vernunft (ratio)

– Sturm und Drang richtet sich sowohl gegen den Absolutismus als auch gegen das freudlose Bürgertum. 

Die Literatur der Sturm- und Drangzeit hat menschliche Sehnsüchte, die Leidenschaft und das Triebhafte zum Inhalt und stand der rein vernunftmäßig ausgerichteten Aufklärungsliteratur diametral gegenüber. 

Das Genie:


Im Mittelpunkt der Handlung steht der Held oder das Genie, das aus dem Drang nach Selbstverwirklichung alle Aufgaben und Hürden überwindet.

Um seine Ziele zu erreichen überwindet das Genie (Selbsthelfer) vorhandene Traditionen und fühlt sich auch nicht an gesellschaftliche Regeln und Normen gebunden. 

Die subjektive Wahrnehmung und Empfindung des Individuums stehen dabei im Vordergrund. 

Deshalb war der hier geschaffene Held (subjektiv empfindender Naturmensch) als Gegenpol zu dem rationalen objektiven Aufklärer zu verstehen. 

Literaturform: Drama


Die wichtigste Literaturform dieser Literaturepoche ist das Drama, da es sich bestens dafür eignet das Wirken eines Helden zu entfalten.

Seine Verstöße gegen gesellschaftliche Normen und seine Erhöhung über das Gesetz wurde mit aktuell vorgefundenen gesellschaftlichen Missständen begründet.

Die bekanntesten Dramen zu dieser Zeit stammten aus der Feder von Friedrich Schiller “Die Räuber”, “Kabale und Liebe” sowie Johann Wolfgang von Goethe “Götz von Berlichingen“.

Literaturform: Briefroman


Ein völlig neue literarische Gattung schuf Goethe im Bereich der Epik mit dem Briefroman.

Sein bekanntestes Werk “Die Leiden des Jungen Werthers” überzeugte als authentische Darstellung derart, dass es aufgrund von Selbstmorden seiner Leser verboten wurde.

In der Lyrik hingegen wurde gegen das starre Regelwerk des Barocks und der Aufklärung überwunden.

Literaturform: Tragische Balladen


Tragische Balladen (z.B. “Der Erlkönig” von Johann Wolfgang von Goethe, 1782) und Volkslieder sind weitere literarische Ausdrucksformen der Sturm- und Drangzeit.

Eine Empfindungs- und Erlebnislyrik, welche das Lyrische Ich in den Mittelpunkt stellte, sind der zentrale Ausgangspunkt des schriftstellerischen Schaffens.

Vertreter und Werke:


Die bekanntesten Vertreter des Sturm und Drangs

Friedrich Maximilian Klinger

– Sturm und Drang (1776)

 

Johann Wolfgang von Goethe

– Götz von Berlichingen (1773)

– Die Leiden des jungen Werthers (1774)

– Der Erlkönig (1782)

 

Gottfried von Herder

– Volkslieder (1778/79)

 

Friedrich Schiller

– Die Räuber (1781)

– Kabale und Liebe (1784) 

Tests:


 

PDF-Übungsblätter zum Ausdrucken: