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Bürgerliches Trauerspiel – der Bürger als Held

Bürgerliches Trauerspiel – der Bürger als Held


Bürgerliches Trauerspiel

 

Hier erhältst du eine Übersicht über das Thema: Bürgerliches Trauerspiel – der Bürger als Held

Das bürgerliche Trauerspiel ist eine Literaturgattung, die dem deutschsprachigen Drama in der Aufklärung und der Sturm und Drang Zeit (ca. 1750 – 1780) zuzuordnen ist.

Inhaltlich erlaubt es erstmals Bürgern die Rolle von Helden und Heldinnen einzunehmen, die bis dahin ausschließlich Adeligen vorbehalten war. 

 

3 Phasen:


Wir unterscheiden 3 Phasen:

1. Phase: Kampf gegen die Unterdrückung durch den Adel 

2. Phase: Befreiung von bürgerlichen Moralvorstellungen 

3. Phase: Ideen der Arbeiterbewegung 

 

Entstehung:


Bis zur Etablierung des “bürgerlichen Trauerspiels” spielten Tragödien nur in der Welt des Adels.

Sie waren ein Unterhaltungsprogramm, welches der Hofgesellschaft vorbehalten war.

 

Für das bürgerliche Publikum waren hingegen Lustspiele vorgesehen.

Grobe Komödien, in denen Bürger ausschließlich Rollen von lustigen Personen verkörpern durften.

Die Möglichkeit im Rahmen einer literarischen Handlung den Heldentod zu sterben war Adeligen vorbehalten. 

Deshalb war das “bürgerlichen Trauerspiel” bei seiner Entstehung ein Oxymoron.

Die Zusammenführung von bis dahin zwei völlig getrennter Bereiche.

Vielmehr war es aber ein sichtbares Zeichen der Emanzipation des Bürgertums. 

Tugendadel:


Dem Bürgertum, welches bis dahin am Horizont der gebildeten Öffentlichkeit nicht sichtbar war, hatte nun eine realistische Chance wahrgenommen zu werden.

Es war nun die Möglichkeit gegeben, durch ehrenhaftes und vorbildliches Verhalten sich dem “Tugendadel” zu verdingen.  

Auf den Punkt gebracht bereitete das “bürgerliche Trauerspiel” die Bühne für die politische Emanzipation des einzelnen Bürgers.

Es war ein Instrument der Aufklärung, das nicht nur die Standesunterschiede beseitigen wollte.

Vielmehr wurde das Ziel verfolgt, möglichst alle Menschen hinsichtlich Moral und Tugend weiterzuentwickeln.

Deshalb stellten die Protagonisten auf der Theaterbühne Vorbilder aus der Mitte der Gesellschaft dar, denen es nachzueifern galt. 

 

Merkmale:


Das bürgerliche Trauerspiel umfasst folgende Merkmale:

– die Hauptfiguren sind “einfache” Menschen (Ende der “Ständeklausel”)

– freiere Form der Handlung und der Entwicklung der Charaktere– Personen werden als Individuen wahrnehmbar

– Erweiterung der klassischen Dramenthemen um die Probleme und Lebensbedingungen des Bürgertums– politischer Inhalt: z.B. Kampf zwischen Bürgern und dem Adel

– das Stück hat immer ein tragisches Ende– die Versform des klassischen Dramas wird durch Prosa ersetzt– Emotionen der Hauptpersonen spielen eine große Rolle

 

Bürgerliches Trauerspiel Beispiele:


Die zwei bekanntesten Werke sind “Emilia Galotti” (1772) von Gotthold Ephraim Lessing und “Kabale und Liebe” (1784) von Friedrich Schiller. 

 

Bürgerliches Trauerspiel klein

 

Weitere wichtige Werke:

– Miss Sara Sampson von Gotthold Ephraim Lessing

– die Kindermörderin von Heinrich Leopold Wagner

– Maria Magdalena von Friedrich Hebbel

– Liebelei von Arthur Schnitzler

– Rose Bernd von Gerhart Hauptmann

– Die Soldaten von J.M.R. Lenz

 

Hier erhältst du noch weitere Informationen:

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerliches_Trauerspiel