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Archaïscher Torso Apollos Fragen/Antworten

Archaïscher Torso Apollos Fragen/Antworten:


1. Welchen historischen Hintergrund hat dieses Gedicht?

A: Rainer Maria Rilke schrieb das GedichtArchaïscher Torso Apollos (Gedichtband “Neue Gedichte 2. Teil”) im Jahre 1908. Dieses Dinggedicht ist als Hommage an den Bildhauer Auguste Rodin zu sehen, der den “Torso” zum Kunstobjekt erhob.

 

2. Fasse den Inhalt des Gedichtes kurz zusammen!

A: In den vier Strophen des Gedichts geht es um einen Torso,  der die Vollkommenheit nicht mehr nur in der Nachahmung der Natur (reproduzierbare Ganze) interpretiert, sondern als Fragment/der Unvollkommenheit.

 

3. Was ist das Thema der ersten Strophe?

A: Während in der ersten zwei Versen der ersten Strophe der Kopf der Skulptur beschrieben wird, genauer sein Nichtvorhandensein, folgt in den nächsten zwei Versen der Vergleich des Torsos mit einem glühender mehrarmiger Kerzenhalter (Kandelaber).

 

4. Was ist das Thema der zweiten Strophe?

A: In der zweiten Strophe wird thematisiert, dass dem Torso nicht nur die Gliedmaßen fehlen, sondern auch die Geschlechtsteile (“zu jener Mitte, die die Zeugung trug”).

 

5. Was ist das Thema der dritten Strophe?

A: Die dritte Strophe bildet hingegen die Überleitung für die dramatische Wendung in der vierten Strophe, indem sie den Torso aus der Ebene der reinen Beschreibung erhebt (“Sonst stünde dieser Stein entstellt und kurz”) und ihm jetzt eine höhere Bedeutungsebene zuschreibt (“und flimmert nicht so wie Raubtierfelle;).

 

6. Was ist das Thema der vierten Strophe?

A: Die vierte Strophe bildet einen Bruch bzw. Tausch der Betrachtungsebene. Jetzt ist es der Torso der vom Objekt zum betrachtenden Subjekt wird und den Betrachter zum Objekt degradiert (“denn da ist keine Stelle, die dich nicht sieht”). Abgeschlossen wird das Gedicht mit dem Appell: “Du mußt dein Leben ändern. 

 

7. Benenne Anzahl der Verse, Metrum, Kadenz und Reimform des Gedichtes!

Anzahl der Verse: 14 Verse 

Metrum: fünfhebiger Jambus

Kadenz: Die männlichen schließen die weiblichen Kadenzen bei den Quartetten ein die m – w – w – m.

Reimform:  Zwei umarmende Reime gefolgt von einem Paarreim und zwei Kreuzreimen =”abba” – “cddc” – “eef” – “gfg”

 

8. Finde Beispiele für die Stilmittel: „Metapher, und „imperativer Appell“!

Metapher: “sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber,” (Vers 3)

imperativer Appell:  “Du mußt dein Leben ändern.” (Vers 14) 

 

9. Finde Beispiele für die Stilmittel: “Antithese”, “Alliteration” und “Enjambement”:

Antithese: “Keine Stelle, die dich nicht sieht” ist im Vers 13 bis 14 zu finden. 

Alliteration: z.B. Vers 9: Sonst stünde dieser Stein entstellt und kurz

Enjambement: z.B.. Vers 2: … Aber Vers 3: sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber 

 

10. Welchen Tausch der Betrachtungsebene nimmt Rilke in der letzten Strophe vor?

Das Objekt Torso degradiert jetzt den Betrachter zum Objekt (“denn da ist keine Stelle, die dich nicht sieht”). 

 

11. Was rückt Rilke bei diesem Gedicht in das Zentrum der Betrachtung?

In der Bevorzugung des Unvollkommenen, des Fragments gegenüber der reinen Abbildung bzw. Nachbildung der Natur wird ein neuer Kunstbegriff implementiert.