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Österreich Weltwirtschaftskrise 1929

Österreich Weltwirtschaftskrise 1929:


 Österreich Weltwirtschaftskrise 1929
 
Abb. Verzweiflung in den USA und bald auf der ganzen Welt
 
In diesem Artikel erhältst du einen Überblick über die Auslöser der Weltwirtschaftskrise 1929 und die daraus resultierenden schweren Folgen für Österreich. 
 

Auslöser der Weltwirtschaftskrise:


Als eine der Hauptursachen der Weltwirtschaftskrise wird der große Börsencrash am 24. Oktober 1929 in New York angesehen. 

Dieser war aber nur die Folge einer verfehlten Wirtschafts- und Geldpolitik:

In den 20iger Jahren kam es in den USA zu einer massiven Überproduktion von Waren.

Ein überhöhtes Warenangebot führt in der Folge zu ständig sinkenden Preisen (Deflation).

Dadurch sind die Produktionskosten höher als die erzielten Erlöse.

Die Unternehmen müssen Produktionskürzungen vornehmen was zu Massentlassungen führt. 

 

Fatales Krisenmanagement:


Das darauf einsetzende Krisenmanagement vervielfachte die negativen Folgen für viele Menschen noch dramatisch (Arbeitslosigkeit).

Die amerikanischen Notenbank reagierte auf die Überproduktion mit einer Hochzinspolitik, was zu einer Bankenkrise mit einer nachfolgenden Kreditklemme (Banken leihen kein Geld mehr) führte. 

Zudem versuchten sich die USA mit einer protektionistischen Zollpolitik (Smoot-Hawley Tariff Act vom 17. Juni 1930) wirtschaftlich abzuschotten.

Dies hatte eine Welle von Zollerhöhungen und Schutzzöllen zur Folge.

Was wiederum dazu führte, dass der Außenhandel zusammenbrach. 

 

Folgen für Österreich:


Die Folgen der Weltwirtschaftskrise erfassten Österreich bereits im Jahr 1929.

Im Gegensatz zu anderen Staaten dauerten sie aufgrund der großen innenpolitischen Krisen (Bürgerkrieg 1934) bis 1938 an.

Die Auswirkungen waren für Österreich besonders verheerend, da sich die Volkswirtschaft mitten in einer Umstrukturierung befand.

Der Wandel von einem Großreich zu einem Kleinstaat musste verkraftet werden. 

Die Zahl der Arbeitslosen stieg 1929 sprunghaft an (Oktober: ca. 125.000 Arbeitslose, Dezember ca. 226.000 Arbeitslose).

Von dieser Entwicklung waren vor allem Industriegebiete betroffen. In Donawitz und in Steyr war fast die Hälfte der arbeitsfähigen Bevölkerung arbeitslos.

 

Zusammenbruch Credit-Anstalt:


Die Lage verschlimmerte sich noch, als im Juni 1931 mit der Credit-Anstalt mit 900 Millionen Schilling Schulden(siehe Abbildung) die größte Bank Österreichs zusammenbrach.

Das führte zu einem “Run” auf die anderen Banken, weil die Sparer ihr Geld in Sicherheit bringen wollten.

Viele Menschen gingen mit Schildern auf die Straße wie “Nehme jede Arbeit”, andere versuchten ihr Glück als Bettler.

Mit der Lausanner Anleihe von 1932 in der Höhe von 300 Millionen Schilling, die durch den Völkerbund finanziert wurde, kam keine Besserung.

Dieses Geld wurde kaum für Investitionen verwendet, sondern floss hauptsächlich in die Bankenrettung (Creditanstalt für Handel und Gewerbe).

 

Zusammenbruch Österreichische Creditanstalt

Abb. Zusammenbruch der Creditanstalt Juni 1931

 

Spaltung der Gesellschaft:


Im Februar 1933 erreichte die Krise ihren Höhepunkt – fast 600.000 Menschen hatten jetzt keine Arbeit.

Dieses Elend führte zu einer politischen Radikalisierung am linken und rechten politischen Rand. 

Es entstanden bewaffnete paramiliärische Einheiten (Sozialdemokratischer Schutzbund und Heimwehr) und der damalige Bundeskanzler Engelbert Dollfuß regierte totalitär (Austrofaschismus).

Alle diese Ereignisse mündeten schließlich im Österreichischen Bürgerkrieg (12. Februar 1934). 

Die daraus resultierende tiefe Spaltung der österreichischen Gesellschaft und die hohe Arbeitslosigkeit trieben viele Menschen in die Arme der Nationalsozialisten.

Diese versprachen mit einfachen Parolen Lösungen und konnten darauf hinweisen, dass sie in Deutschland viele neue Arbeitsplätze geschaffen hatten.  

 

Tests:


10 Fragen zur Weltwirtschaftskrise 1929

 

PDF-Blätter zum Ausdrucken:


Österreich Weltwirtschaftskrise 1929 Übungsblatt

Österreich Weltwirtschaftskrise 1929 Merkblatt