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Österreich NS-Putsch 1934 Überblick

Österreich NS-Putsch 1934:


 NS-Putsch Österreich 1934
 
Abb. Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuß

 

Unter dem Juliputsch 1934 versteht man den gescheiterten Versuch von Nationalsozialisten, mit Gewalt die Macht in Österreich zu ergreifen.

Sie versuchten dabei die durch die Weltwirtschaftskrise verursachte schlechte Stimmung unter vielen Österreicher für ihre Zwecke auszunutzen. 

 
Vorgeschichte:

Ähnlich wie in Deutschland erhielten die Nationalsozialisten auch in Österreich seit der Weltwirtschaftskrise immer größeren Zulauf.

Die österreichischen Nationalsozialisten bekamen aus Deutschland Propagandamaterial, Waffen und Sprengstoff.

Zudem verhängte die deutsche Regierung Wirtschaftssanktionen über Österreich, wie z.B. die Tausend-Mark Sperre, sodass kaum noch deutsche Touristen nach Österreich kamen.

Um Unruhe zu stiften verübten die Nationalsozialisten Brand- und Bombenanschläge.

Daraufhin wurde die Partei in Österreich verboten (Juni 1933). 

Die Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland am 30. Jänner 1933 (Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler) gab den österreichischen Nationalsozialisten aber enormen Auftrieb.

 

NS-Putsch (Juliputsch):


Ein Jahr später unternahmen die österreichischen Nationalsozialisten einen Putschversuch (“Juliputsch”), der mit der Hilfe und dem Wissen deutscher offizieller Stellen durchgeführt wurde.

Am 25. Juli 1934 um 12.53 Uhr überfielen 154 als Soldaten und Polizisten verkleidete SS-Leute das Bundeskanzleramt.

Sie besetzten das Bundeskanzleramt und ermordeten Bundeskanzler Dollfuß mit zwei Schüssen. 

Parallel dazu drangen um 13.00 Uhr eine weitere Gruppe von Putschisten (15 SS-Männer) in die Wiener Senderäume der RAVAG (Radio-Verkehrs-AG) ein.

 

Juliputsch 1934 Rundfunkgebäude

Abb. Rückeroberung der RAVAG

 

Sie verbreiteten die Falschmeldung, dass Dollfuß die Regierungsgeschäfte an den ehemaligen steirischen Landeshauptmann Anton Rintelen (ein NS-Sympathisant) übergeben habe. 

Diese Meldung sollte der Startschuss für die Nationalsozialisten in den einzelnen Bundesländern sein, auch dort die Macht zu übernehmen.

 

Niederschlagung:


Polizei und Bundesheer (siehe Foto Panzerfahrzeug) konnten den Putsch aber bald niederschlagen.

Dies hatte hauptsächlich mit unrealistischen Einschätzungen der Putschisten zu tun. 

Weder liefen große Teile der österreichischen Exekutive oder des österreichischen Militärs über noch kam es zur erhofften Volkserhebung. 

Österreich Juliputsch 1934

Abb. Niederschlagung des Putsches

 

Weil es den Aufständischen zudem nicht gelang die gesamte Bundesregierung und den österreichischen Bundespräsidenten Wilhelm Miklas zu verhaften, brach der Putsch schnell zusammen. 

Viele Nationalsozialisten wurden im Zuge der Niederschlagung des Juliputsches verhaftet und 13 Putschisten wurden durch Militärgerichte verurteilt und hingerichtet.

Insgesamt forderte der Juliputsch 247 Todesopfer und 500-600 Verletzte. 

 

Tests:


Österreich NS-Putsch 1934 Übung

Österreich NS-Putsch Niederschlagung Übung

Österreich NS-Putsch Vorgeschichte Übung

 

PDF-Blätter zum Ausdrucken:


Österreich NS-Putsch 1934 Merkblatt

Österreich NS-Putsch 1934 Übungsblatt