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1. Weltkrieg • Erster Weltkrieg | Zusammenfassung

1. Weltkrieg Erster Weltkrieg | Zusammenfassung: 


1. Weltkrieg 📌 Zusammenfassung | 1914 - 1918

 

Im Folgenden erhältst du einen kurzen und informativen Überblick zum Thema: 1. Weltkrieg Erster Weltkrieg | Zusammenfassung

Der 1. Weltkrieg dauerte vom 28. Juli 1914 bis zum 11. November 1918, forderte über 9 Millionen Tote und endete mit dem Sieg der Alliierten.

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Kriegsgegner


Der 1. Weltkrieg wurde zwischen den Mittelmächten einerseits und den Entente-Mächten bzw. Alliierten andererseits ausgetragen. 

Zu den Mittelmächten gehörten die Staaten Deutschland und Österreich-Ungarn. 

Zu den Entente-Mächten gehörten die Staaten Frankreich, Großbritannien, Russland (bis 1917) und die USA (ab 1917). 

Im Verlauf des 1. Weltkriegs traten das Osmanische Reich und Bulgarien auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg ein.

Die alliierte Seite wurde verstärkt durch Italien, Portugal, Rumänien und die USA.

Zum Ende des Krieges befanden sich 25 Staaten und deren Kolonien mit insgesamt 1,35 Milliarden Einwohnern (3/4 der damaligen Weltbevölkerung) im Kriegszustand!

Ursachen und Beginn


Der Ausbruch des 1. Weltkriegs war das Resultat der in Europa weit verbreiteten Ansicht, ein militärischer Konflikt sei nicht vermeidbar.

Ursachen dafür waren ein blinder Nationalismus, der den Krieg verherrlichte und das Großmachtstreben der europäischen Monarchen. 

Die Ermordung des österreichischen Thronfolgerpaares in Sarajevo durch Gavrilo Princip war nur der Anlass für den Kriegsbeginn.

 

1. Weltkrieg Attentat von Sarajevo 1914

 

Österreich stellte Serbien daraufhin ein Ultimatum (Julikrise) von 48 Stunden, das am 28. Juli 1914 in einer Kriegserklärung mündete. 

Damit wurde ein Mechanismus in Gang gesetzt, der nicht mehr zu stoppen war.

Russland kam Serbien zu Hilfe, Deutschland marschierte durch das neutrale Belgien in Frankreich ein.

Aus Bündnisverpflichtungen wurden in kurzer Zeit Kriegsallianzen – ganz Europa befand sich jetzt in einem grausamen Krieg.

Da jede Seite auf einen schnellen Sieg hoffte, bestand keine Planung für einen langen Krieg.

Keine Winterbekleidung für die Soldaten und nur ungenügende Vorratslager mit Lebensmitteln für die Zivilbevölkerung.

Der Industrialisierte Krieg


Der 1. Weltkrieg war der erste Krieg, der mit einem massiven Maschineneinsatz (Artillerie, Maschinengewehre, etc.) und mit Massenvernichtungswaffen (Giftgas) geführt wurde.

Aufgrund des beispiellosen Abnützungskrieges war es notwendig die gesamte Wirtschaft der kriegsbeteiligten Staaten auf die Produktion von Kriegsmaterial auszurichten.  

Indem die Aufbietung personeller und vor allem materieller Ressourcen früher unvorstellbare Dimensionen erreichte.

Das Deutsche Reich hatte während des Krieges durchschnittlich fast 7 Millionen Männer unter Waffen.

Diese mussten bewaffnet und verpflegt werden.

Zudem wurden Maschinengewehre, Geschütze, Panzer und Kampfflugzeuge in tausendfacher Zahl hergestellt.

 

1. Weltkrieg Industrialisierte Krieg

Abb. Mark I, erster einsatzfähiger Kampfpanzer der Briten

 

Aus diesem Grund war die Wirtschaftskraft eines Landes kriegsentscheidend.

Das hatte zur Folge, dass mit Fortdauer des Krieges die Wirtschaft immer mehr auf die Produktion von Waffen umgestellt wurde.

Damit waren auch Menschen unmittelbar vom Krieg betroffen, die weitab von der Front arbeiten und wohnten. 

Nahrungsmittelknappheit und ein Mangel an Rohstoffen prägten fortan das Leben vieler Menschen. 

Stellungskrieg in Schützengräben


Seit dem Winter 1914 bestand die deutsche Westfront von der Nordsee bis zur Schweiz aus einem komplexen System von Schützengräben.

Das Grabensystem setzte sich zusammen aus massiven Blockhäuser, Maschinengewehr-Nester und größeren Hohlräume.

1. Weltkrieg der Schützengraben

Diese boten einen gewissen Schutz vor der Artillerie. 

Vor dem Graben wurden umfangreiche Stacheldrahtverhaue angelegt.

Die Gräben wurden nach einem sägezahnartigen Muster angelegt. 

Die Sicht für einen Soldaten und damit sein Schussfeld waren auf ca. zehn Meter limitiert. 

Dadurch konnte bei Feindbesetzung niemals der ganze Graben unter Beschuss genommen werden. 

Die Seite, die dem Feind zugewandt war, nannte man Parapet (Brustwehr), die abgewandte Seite Parados.

Ein Angriff auf so einen gut ausgebauten Schützengraben war äußerst riskant. 

Artillerie und eine Vielzahl von Maschinengewehren richteten schwere Verluste unter den heranstürmenden gegnerischen Truppen an.Verluste von über 50% waren bei einem Sturmangriff keine Seltenheit.

Wer sich weigerte, den Schützengraben zu verlassen, wurde sofort erschossen. 

Der Alpenkrieg:


Dieser Krieg wurde deshalb auch Alpenkrieg genannt und dauerte vom 23. Mai 1915 bis zum 4. November 1918.

Kriegsgegner waren die Mittelmächte (Österreich-Ungarn, Deutschland) auf der einen Seite, und die Alliierten (vor allem Italien) auf der anderen Seite.

Zusätzlich zum feindlichen Beschuss kamen viele Soldaten durch Lawinenabgänge, Felsstürze und Alpinunfälle ums Leben.

Auch die beißende Kälte auf über 3000 Meter in Verbindung mit der schlechten Ausrüstung der Soldaten forderte zahlreiche Todesopfer.

 

Der Alpenkrieg 📌 Stellungskrieg bis 3500 Meter

 

Als Kriegsziel war die Inbesitznahme der Berge strategisch wichtig, da damit die Täler kontrolliert werden konnten.

Die Verteidigung war hier klar im Vorteil, da gerade im Gebirge eine höher gelegene Maschinengewehrstellung nur äußerst schwer eingenommen werden konnte. 

Schwere Waffen wie die Artillerie (siehe Westfront) war hier aufgrund des schwierigen Geländes nur schwer einsetzbar.

Zudem nutzten die Kriegsparteien die Naturgewalten für ihre Zwecke und lösten durch Beschuss absichtlich Schnee- und Steinlawinen aus.

Der Gebirgskrieg begann mit mehreren Offensiven Italiens unter dem Oberbefehl des Generals Luigi Cadorna. 

Dieser griff am 23. Mai 1915 mit einem Heer von 900.000 Mann an mehreren Stellen die K.u.k Armee an.

Mit schnell durchgeführten Angriffen sollten die strategisch wichtigen Orte Laibach, Villach und Toblach erobert werden.

Isonzoschlachten:

Aufgrund der zögerlichen Haltung des italienischen Oberbefehlshaber Cadorna und der schwierigen geographischen Gegebenheiten, die die Verteidiger bevorzugten, misslang das Vorhaben eine schnelle Entscheidung herbeizuführen völlig.

Vielmehr gelang es der K.u.k. Armee innerhalb von 2 Wochen eine geschlossene Verteidigungslinie aufzubauen.

Sodass auch an der 600 km langen Alpenfront sehr schnell ein brutaler Stellungskrieg begann.

Dessen höchsten Geschützstellungen standen auf dem Ortler in 3.500 Metern Höhe.

Viele Soldaten starben im Alpenkrieg in den 12 Isonzoschlachten (benannt nach dem Fluss Isonzo).

Die ersten elf Isonzoschlachten waren von Angriffen der italienischen Armee bestimmt, die sich aber aufgrund der erbitterten Gegenwehr der K.u.k. Armee jedes Mal festliefen. 

In der Zwölften Isonzoschlacht ging die K.u.k. Armee mit starker Unterstützung der deutschen Armee erfolgreich in den Gegenangriff über und drängte die italienische Armee bis zum Fluss Piave zurück.

Dieser militärische Erfolg war aber aufgrund der Niederlagen an den Hauptfronten bedeutungslos. 

Das Kriegsjahr 1914


Dieser Plan hatte zum Inhalt, die Ostfront nur zu halten, während Frankreich durch einen überraschenden Angriff über das neutrale Belgien (beginnend mit dem Angriff auf die Festung Lüttich) schnellstmöglichst besiegt werden sollte. 

 

Erster Weltkrieg 1914 Schlieffenplan

 

Der Schlieffen-Plan musste aber bald aufgegeben werden.

Durch den Kriegseintritt von Großbritannien und durch die Gegenoffensiven (Schlacht an der Marne ab 6. September 1914) des französischen Generals Joffre kam der Vormarsch der deutschen Truppen immer mehr zum Erliegen.

Der deutsche Generalstabschef Moltke erlitt einen Nervenzusammenbruch und wurde durch Erich von Falkenhayn ersetzt.

Im so genannten “Wettlauf zum Meer” (13. September bis 19. Oktober 1914), versuchten beide Kriegsparteien die Flanken des Gegners zu umfassen.

Dies misslang und führte nur dazu, dass sich die Front jetzt bis zur Nordsee erstreckte. 

Bei der belgischen Stadt Ypern endete der Bewegungskrieg und der Stellungskrieg begann.

 

Ypern Zerstörter Wald durch Artillerie

Abb. Ypern durch Artillerie zerstörter Wald

Die Westfront war jetzt auf 700 km Länge ein ausgebautes System von Schützengräben und reichte von der Nordsee bis zur Schweizer Grenze.

Vom 24. bis 26. Dezember kam es an Teilen der Westfront zu einem spontanen und unautorisierten Weihnachtsfrieden. 

Soldaten beider Kriegsparteien organisierten einen Waffenstillstand mit Verbrüderungsgesten.

An der Ostfront standen sich die Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn sowie Russland gegenüber. 

Die russische Armee, die nach anfänglichen Erfolgen Teile von Ostpreußen besetzt hatte, musste nach schweren Niederlagen wieder den Rückzug antreten.

Insbesondere in der Schlacht bei Tannenberg (26. – 31. August) erlitten die russischen Truppen eine schwere Niederlage.

Die siegreichen deutschen Truppen wurden von Erich Ludendorff und Paul von Hindenburg befehligt.

 

>Ostfront 1914

Abb. Standard Maschinengewehr der K.u.k. Armee

Im Gegensatz zu der Westfront war aufgrund der Größe des Kriegsgebietes und der vorgefundenen Topographie der Krieg an der Ostfront kein reiner Stellungskrieg. 

Aber hier auch starben hunderttausende Männer einen sinnlosen Tod.

Gerade die österreichisch-ungarische Armee wurde von Generälen kommandiert, die keine Ahnung von einem industriell geführten Krieg hatten. 

Aus einem angestrebten schnellen Sieg wurde auch an der Ostfront nichts und im Winter begann ein grausamer Stellungskrieg in den Karpaten.

Am 14. November 1914 trat das Osmanische Reich auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg ein und rief den Dschihad (heiliger Krieg) gegen die Alliierten aus.

Deutsche Kolonien:

Ab August 1914 wurden auch die deutschen Kolonien von britischen Truppen angegriffen.

Die deutschen Kolonien gehen im Wesentlichen auf Erwerbungen seit 1880 zurück.

Sie sollten den deutschen Handel schützen und wurden deshalb Schutzgebiete genannt.

Hinsichtlich der Fläche waren die deutschen Kolonien das drittgrößte Kolonialreich.

Zu den damaligen deutschen Kolonien gehörten Teile vom heutigen China, Burundi, Ruanda, Tanzania, Namibia, Papa-Neuguinea, etc.

Die deutschen Truppen waren auf einen Krieg weit weg von der Heimat nur schlecht vorbereitet.

Deshalb wurden die Kolonien entweder kampflos (im Pazifik) aufgegeben, oder deren Kapitulation durch einen Guerillakrieg (in Afrika) nur hinausgezögert.

Bereits im Jahr 1914 verlor die deutsche Armee die Kolonien Togo, Samoa und Kiautschou.

Das Kriegsjahr 1915


Das Kriegsjahr 1915 brachte neben einer ersten Kriegsernüchterung den ersten Einsatz von Giftgas, den uneingeschränkten U-Boot-Krieg der deutschen Kriegsführung sowie die Kriegseintritt von Italien auf der Seite der Alliierten. 

1. Weltkrieg Kriegsjahr 1915 Gasmaske

 

An der Westfront fand am 22. April 1915 (zweite Ypernschlacht) der erste Einsatz von Giftgas (Chlorgas) auf deutscher Seite statt.

Das Chlorgas hatte eine verheerende Wirkung, da sich das schwere Gas in den Schützengräben sammelte.

Dies brachte aber ebenso keine militärische Entscheidung wie die mit hohem Materialaufwand betriebenen Artillerieschlachten (Herbstschlacht in der Champagne), die ehemals blühende Landstriche in Kraterlandschaften verwandelte.

Anfang Februar 1915 kündigte die deutsche Kriegsführung den uneingeschränkten U-Boot-Krieg gegen Handelsschiffe an, was internationale Proteste hervorrief.

Diese verstärkten sich noch, als das deutsche U-Boot U 20 das britische Passagierschiff Lusitania versenkte.

Dabei starben neben 100 Kindern auch 127 Amerikaner, was große Spannungen mit den USA verursachte. 

Diese Vorgehensweise bedeutete den Bruch der bis dahin gültigen internationalen Seekriegsregel

Bis dahin wurden gegnerische oder neutrale Schiffe lediglich beschlagnahmt und die Besatzung verschont.

Jetzt wurden die Schiffe ohne Vorwarnung versenkt, was für viele Matrosen den sicheren Tod bedeutete.

Das Ziel des uneingeschränkten U-Boot-Krieges bestand darin Großbritannien von allen Nachschublieferungen hinsichtlich Öl und Lebensmitteln abzuschneiden. 

 

Uneingeschränkter U-Bootkrieg 1915

Abb. Deutsches U-Boot vom Typ UC I, eingesetzt ab 1915

 

Im Gegensatz zur Westfront erzielten die Mittelmächte an der Ostfront im Kriegsjahr 1915 deutliche Geländegewinne.

Sie konnten wichtige Städte wie Warschau, Brest-Litowsk und Vilnius einnehmen.

Diese Geländegewinne werden auch “Großer Rückzug” der kaiserlich russischen Armeen genannt. 

Der Rückzug begann im Juni 1915 und endete Ende September 1915. 

Dadurch wurde die Ostfront von 1 600 km auf 1 000 km verkürzt.

 

Abb. Russische Kriegsgefangene

 

Das ermöglichte der angeschlagenen russischen Armee die Front vorläufig zu stabilisieren

Die grundlegenden Probleme der russischen Armee wurden aber durch diesen Rückzug nicht gelöst.

Die kaiserlich russischen Soldaten wiesen nur eine mangelnde Motivation auf für ihren Zaren zu kämpfen.

Zudem war die russische Kriegsproduktion nicht in der Lage die benötigen großen Mengen an Kriegsmaterialien für die Materialschlachten zu produzieren. 

 

Im Jänner 1915 kam es zu größeren Kampfhandlungen zwischen dem Osmanischen Reich und Russland.

Erstere verloren und verübten aus Rache den ersten Völkermord der Geschichte.

Schätzungsweise 1 Million Armenier wurden getötet, da man ihnen eine Kooperation mit dem russischen Feind vorwarf.

 

In der zweiten Jahreshälfte des Jahres 1915 eroberten die Mittelmächte Serbien, Montenegro und Albanien.

Die Dardellenoffensive der alliierten Truppen scheiterte hingegen. 

 

Am 23. Mai 1915 erklärte Italien den Mittelmächten den Krieg und griff Österreich am Fluss Isonzo an.

Dies obwohl Italien ursprünglich mit den Mittelmächten verbündet war.

Italien versprach sich aber durch den Kriegseintritt auf Seiten der Entente Vorteile.

Dieser Plan ging auch auf, weil Südtirol nach dem Krieg Italien zugesprochen wurde.

Die Mittelmächte befanden sich ab diesem Zeitpunkt in einem Drei-Frontenkrieg.

Die Alpenfront verlief vom Stilfser Joch über die Dolomiten, den Karnischen Alpen und des Isonzos bis zur Adriaküste.

Das Kriegsjahr 1916


Am 21. Februar des Jahres 1916 beschloss die deutsche Heeresleitung unter Erich v. Falkenhayn die französische Festung Verdun anzugreifen.

Da die Schlacht mit einem gewaltigen achtstündigen Trommelfeuer aus 1 500 Geschützrohren begann, gilt Verdun als Beginn der Materialschlachten.

Die Geländegewinne hielten sich aber in Grenzen und wurden mit einem unglaublichen Blutzoll auf beiden Seiten bezahlt.

Die deutschen Soldaten nannten die Schlacht von Verdun daher auch “Blutpumpe”. 

Der Kriegsschauplatz wurde durch ca. 36 Millionen Granaten völlig zerstört und sah aus wie eine Mondlandschaft (siehe Bild nachfolgend).

Erster Weltkrieg Kriegsjahr 1916

Der Oberbefehlshaber der britischen Streitkräfte in Frankreich Douglas Haig begann im Frühsommer, am 1. Juli, eine Offensive am Fluss Somme, um die französische Armee zu entlasten. H

Hier waren die Verluste auf beiden Seiten sogar noch größer als in Verdun. 

Auch die am 15. September durch die britische Armee zum ersten Mal eingesetzten Tanks (Panzer) änderten nichts an der Pattsituation.

Sowohl in der Schlacht an der Somme, als auch in Verdun starben hunderttausende junge Männer auf beiden Seiten einen sinnlosen Tod.

Keine Kriegspartei konnte trotz massiver Anstrengungen keine entscheidende Geländegewinne erzielen.

Auch bei weiteren 5 Isonzoschlachten an der Alpenfront setzte sich das sinnlose Sterben fort. 

 

Erfolglose Offensiven:

Zusammenfassend war das Kriegsjahr 1916 von zahlreichen erfolglosen Offensiven beider Kriegsparteien gekennzeichnet .

Und gerade bei den Mittelmächten wurden die Auswirkungen des Krieges auch fern der Front immer sichtbarer (z.B. Einführung von Lebensmittelkarten in Deutschland). 

Diese Misserfolge führten sowohl zur Absetzung des französischen Oberbefehlshabers Joseph Joffres als auch seines deutschen Gegenspielers Erich v. Falkenhayn.

Letzterer wurde durch Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff ersetzt, was praktisch den Beginn einer Militärdiktatur in Deutschland bedeutete. 

Das Kriegsjahr 1917


Das Kriegsjahr 1917 brachte für große Teile der europäischen Bevölkerung Hunger und Elend.

Dies und die zahlreichen toten und verletzten Soldaten führten zu einer allgemeinen Kriegsmüdigkeit.

Der Kriegsaustritt von Russland und der Kriegseintritt der USA waren entscheidende politische Umwälzungen. 

Während das deutsche Oberkommando den uneingeschränkten U-Bootkrieg per 1. Februar 1917 verkündete, hungerte die deutsche Bevölkerung nach vorangegangenen Missernten und aufgrund der Seeblockade durch die Alliierten. 

Oktoberrevolution:

Auch im kriegsmüden russischen Zarenreich herrschte großer Nahrungsmittelmangel. 

Was zur Februarrevolution am 8. März (23. Februar nach dem russischen Kalender) 1917 in St. Petersburg führte.

Durch Massendemonstrationen wurde der russische Zar Nikolaus II. gezwungen, abzutreten.

Die Übergangsregierung führte den Krieg aber weiter und an der schlechten Versorgungslage der Bevölkerung änderte sich nichts.

1. Weltkrieg Kriegsjahr 1917

Abb. Lenin 

Um diese Situation für die eigenen Zwecke zu nutzen, beschloss die deutsche Heeresleitung den im Schweizer Exil lebenden Kommunisten Lenin mit dem Zug nach Russland einreisen zu lassen.

Von ihm erwartete man sich eine Beendigung des Krieges erwartete.

Zudem unterstützte sie die Revolutionäre in Russland auch mit großen Geldsummen.

Die innenpolitische Lage in Russland destabilisierte sich immer mehr und mündete schließlich in der Oktoberrevolution vom 6. – 7 November. 

Lenin konnte in dessen Folge endgültig die Macht an sich reißen und erklärte bereits am 8. November den Krieg (Friedensvertrag von Brest-Litowsk) für beendet. 

Das bedeutete für die Mittelmächte neben großen Landgewinnen eine kurzfristige militärische Entlastung, da die Soldaten jetzt von der Ostfront abgezogen werden konnten

Kriegseintritt USA: 

Diese Entlastung wurde aber durch den Kriegseintritt der USA, welche am 6. April 1917 dem Deutschen Reich den Krieg erklärten, mehr als kompensiert. 

Begründet wurde dieser Kriegseintritt mit dem uneingeschränkten U-Boot Krieg des Deutschen Reiches, in dessen Folge auch amerikanische Schiffe versenkt wurden. 

An der Westfront verkürzte die deutsche Kriegsführung die Front, indem sie sich auf die stark ausgebauten Siegfriedstellungen zurückzog.

Auch die Franzosen zogen sich nach verlustreichen Angriffen und darauf folgenden Meutereien immer mehr in die Defensive zurück.

Im Nahen Osten eroberten die gegen das Osmanische Reich kämpfenden britische Truppen am 10. Dezember 1917 Jerusalem.

Kriegsjahr 1918 und Kriegsende


Das letzte Kriegsjahr brachte noch einmal fast ein ganzes Jahr Elend und Zerstörung. 

Der Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen K.u.k. Monarchie m Oktober 1918 gestaltete die Situation für die Mittelmächte immer aussichtsloser.

Am 11. November 1918 wurde schließlich in  Compiègne der Waffenstillstand unterzeichnet. 

 

Erster Weltkrieg Kriegsjahr 1918 

Friedensvertrag von Brest-Litowsk:

Am 3. März 1918 wurde der Friedensvertrag von Brest-Litowsk unterzeichnet.

Russland musste dabei auf 25% seiner europäischen Gebiete verzichten.

Dadurch konnte die deutsche Heeresführung eine Million Soldaten an die Westfront verlegen.

In der darauf folgenden Frühjahrsoffensive (Operation Michael) gelangen den deutschen Truppen zuerst einige Erfolge.

Diese verlor aber aufgrund einer unzureichenden Logistik (Nachschub an Waffen und Munition) schnell an Schwung.

Durch die immer stärker gewordene personelle und materielle Unterstützung für die Alliierten durch die Amerikaner verschob sich aber das Kräfteverhältnis zusehendes.

Die Mittelmächte wurden immer mehr in die Defensive gedrängt.

In der Schlacht bei Amiens  am 8. August 1918 im Rahmen der Hunderttageoffensive der Alliierten erlitt die deutsche Armee eine schwere Niederlage. 

Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie:

Durch den Zusammenbruch des österreichisch-ungarischen Vielvölkerstaats (k.u.k. Monarchie) im Oktober 1918 gestaltete sich für Deutschland und Österreich die Situation immer aussichtsloser.

Viele Soldaten desertierten aufgrund einer völlig unzureichenden Versorgungslage.

Am 11. November 1918 trat der österreichische Kaiser Karl I. ab und gleichzeitig unterzeichneten deutsche und französische Politiker in einem Salonwagen bei Compiègne den Waffenstillstand.

Auch im Nahen Osten erlitt das Osmanische Reich in der Palästinaschlacht vom 19. – 21. September eine vernichtende Niederlage. 

Friedensverträge von Versailles:

Der 1. Weltkrieg war damit nach 4 Jahren und mit über 9 Millionen Toten zu Ende.

Die Friedensverträge (Friede von Versailles am 28. Juni 1919) führten nicht zu einer Aussöhnung der Kriegsgegner.

Die Bedingungen für den Frieden wurden den besiegten Ländern durch die Alliierten diktiert. 

Damit war es eine Frage der Zeit, bis der europäische Kontinent abermals im Blut des nächsten Krieges versinken würde. 

Mit der Unterzeichnung des Waffenstillstands von Compiègne am 11. November 1918 endete nicht nur der 1. Weltkrieg, auch die politische Landkarte Europas hatte sich vollkommen geändert.

Die ehemals beherrschenden Monarchien Österreich-Ungarn, Deutschland und Russland gab es nicht mehr.

An ihre Stelle traten Nationalstaaten wie Ungarn, Polen, Italien oder Rumänien.

Zurück blieben auch Hunger und Elend in weiten Teilen Europas.

Der Friedensvertrag von Versailles vom 28. Juni 1919 führte nicht zu einer Aussöhnung der ehemaligen Kriegsgegner, was die Grundlage für den 2. Weltkrieg bildete.  

 

Hier erhältst du noch weitere Informationen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Weltkrieg