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Staat Zielsetzungen Wirtschaft

Überblick: Sechs Zielsetzungen


Der Staat hat hinsichtlich seiner Volkswirtschaft folgende sechs Zielsetzungen:

 

 Staat Zielsetzungen Wirtschaft

 

– Wirtschaftswachstum

– Vollbeschäftigung

– Preisstabilität

– gerechte Einkommensverteilung

– ausgeglichene Außenhandelsbilanz

– Umweltschutz

 

Wechselwirkungen: 


Diese Zielsetzungen sind im Wesentlichen mit dem Wirtschaftssystem der Sozialen Marktwirtschaft vereinbar. 

Und zwischen diesen Zielsetzungen gibt es Wechselwirkungen, die sich in ihren Folgen teilweise ausschließen. 

z.B. eine ausgeglichene Außenhandelsbilanz und die Vollbeschäftigung sind meist nicht vereinbar, da Länder wie Deutschland einen hohen Exportüberschuss aufweisen, der viele Arbeitsplätze sichert. 

 

Sechs Zielsetzungen: 


a) Wirtschaftswachstum: 

Um die Ausgaben eines Staates (Infrastruktur, Sozialleistungen) finanzieren zu können, braucht es ein stetiges Wirtschaftswachstum.

Der Wert aller produzierten Waren und Dienstleistungen innerhalb einer Volkswirtschaft soll im Idealfall zwischen 2 – 4% jährlich wachsen.

 

b) Vollbeschäftigung: 

Jeder arbeitsfähige und arbeitswillige Staatsbürger soll einen Arbeitsplatz haben, der es ihm ermöglicht seinen täglichen Lebensunterhalt zu bezahlen. 

Der Staat hat ein elementares Interesse an einer hohen Beschäftigungsquote, da ein hoher Anteil an Nichtbeschäftigten hohe Sozialausgaben (z.B. Arbeitslosengeld) nach sich zieht.

 

c) Preisstabilität:

Die Preisstabilität im Sinne einer geringen Inflation ist die Voraussetzung dafür, dass die durch das Wirtschaftswachstum ermöglichten Einkommenszuwächse auch real sind. 

In anderen Worten, damit mit dem Preiswert (Gehalt) der gleiche Warenwert (z.B. Konsumgüter) eingekauft werden kann. 

Die Notenbank eines Landes erfüllt diese Aufgabe, indem sie das Wirtschaftswachstum über ihre Zinspolitik steuert.

Ein zu hohes Wirtschaftswachstum würde die Preisstabilität gefährden. 

 

d) gerechte Einkommensverteilung: 

Um soziale Spannungen innerhalb einer Gesellschaft zu vermeiden, soll die Einkommens- und Vermögensverteilung gerecht gestaltet sein.

Dies ist aber nur im Ansatz möglich, da vererbtes Vermögen und eine unterschiedliche Leistungsfähigkeit dies verhindern. 

 

e) ausgeglichene Handelsbilanz: 

Der Austausch von Handelswaren über die Landesgrenzen hinweg hat in der globalisierten Welt stark zugenommen. 

Ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht würde das Wirtschaftswachstum von starken Exportnationen wie Deutschland stark einschränken und damit auch die Vollbeschäftigung gefährden. 

Es ist deshalb von den sechs Zielen von untergeordneter Bedeutung. 

 

f) Umweltschutz:

Der Umweltschutz wurde lang als Widerspruch zum Wirtschaftswachstum gesehen.

Mittlerweile ist er ein wichtiger Motor in der Entwicklung neuer zukunftsträchtiger Energien z.B. Stromerzeugung durch Solarenergie und Windkraft.