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Die Leistungsbilanz

Definition: Die Leistungsbilanz


Die Leistungsbilanz

Hier erhältst du einen Überblick zum Thema: Die Leistungsbilanz

Die Leistungsbilanz stellt eine Teilbilanz der Zahlungsbilanz dar und dient der Erfassung von Transaktionsleistungen mit dem Ausland über den Zeitraum eines Jahres.

Lerneinheiten: Übungen | Fragen | Übungsblätter | Merkblatt

4 Bereiche:


a) Handelsbilanz (Import – und Export von Waren)

b) Dienstleistungsbilanz des Außenhandels (Reiseverkehr, Transport, Versicherungsleistungen)

c) Erwerbs- und Vermögenseinkommenbilanz (Löhne, Gehälter, Dividenden, Zinsen, etc.) mit dem Ausland

d) Transferbilanz der geleisteten und empfangenen privaten Überweisungen mit dem Ausland

Berechnung:


Die Leistungsbilanz wird berechnet, indem bei den vier Unterbilanzen Soll und Haben gegenübergestellt wird:

a) Handelsbilanz:

Warenexporte im Soll minus Warenimporte im Haben 

b) Dienstleistungsbilanz:

Dienstleistungsexporte im Soll minus Dienstleistungsimporte im Haben 

c) Erwerbs- und Vermögensbilanz

Zins- und Dividendenzahlungen im Soll minus Zins- und Dividendenzahlungen im Haben

d) Transferbilanz: 

Eingegangene Überweisungen im Soll minus gezahlte Überweisungen im Haben.

 

Leistungsbilanz Saldo:


a) ausgeglichene Leistungsbilanz

Eine ausgeglichene Leistungsbilanz ergibt sich, wenn ihre vier Teilbereiche an Transaktionsleistungen sich hinsichtlich ihrer Kapitalflüsse neutralisieren. 

 

b) Leistungsbilanzüberschuss:

Bei einem errechneten Leistungsbilanzüberschuss erwirtschaftet eine Volkswirtschaft ein positives Saldo hinsichtlich ihrer Transaktionsleistungen mit dem Ausland.

In anderen Worten erhöhen sich ihre Forderungen gegenüber dem Ausland, weil die Einnahmen im grenzüberschreitenden Verkehr die Zahlungsverpflichtungen übersteigen.

Damit steigt das Nettoauslandsvermögen einer Volkswirtschaft. 

Deutschland ist ein Land mit einem konstanten Leistungsbilanzüberschuss z.B. 2017 waren es 230 Milliarden Euro.   

 

c) Leistungsbilanzdefizit:

Bei einem vorliegenden Leistungsbilanzdefizit erwirtschaftet eine Volkswirtschaft ein negatives Saldo hinsichtlich ihrer Transaktionsleistungen mit dem Ausland.

In anderen Worten erhöhen sich die Verbindlichkeiten gegenüber dem Ausland, weil die Einnahmen im grenzüberschreitenden Verkehr nicht ausreichen um die Zahlungsverpflichtungen auszugleichen.

Es kommt zu einem Nettozufluss von ausländischem Kapital, was zwei Ursachen haben kann: 

a) Erhöhung der inländischen Investitionen, was die Inlandsproduktion ankurbelt (positiv). 

b) Erhöhung des inländischen Konsums, was die inländischen Vermögen reduziert (negativ). 

Die USA sind ein Beispiel für ein Land mit einem konstanten Leistungsbilanzdefizit. z.B.  646,4 Milliarden Dollar im Jahr 2020.