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Ingeborg Bachmann Gedicht Nord und Süd

Ingeborg Bachmann Gedicht “Nord und Süd”


 Bachmann Gedicht Nord und Süd

  

Nord und Süd 

Zu spät erreicht wir der Gärten Garten

in jenem Schlaf, von dem kein dritter weiß.

Im Ölzweig, wollte ich den Schnee erwarten,

im Mandelbaum den Regen und das Eis.

 

Wie aber soll die Palme es verwinden,

daß du den Wall aus warmen Lauben schleifst,

wie soll ihr Blatt sich in den Nebel finden,

wenn du die Wetterkleider überstreifst?

 

Bedenk, der Regen machte dich befangen,

als ich den offenen Fächer zu dir trug.

Du schlägst ihn zu. Dir ist die Zeit entgangen,

seit ich mich aufhob mit dem Vogelzug.

Ingeborg Bachmann, 1956