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Komma setzen die Regeln im Überblick

Komma setzen die Regeln im Überblick:


Mit dem Komma kann man Sätze bzw. Wortgruppen strukturieren und durch die richtige Anwendung Missverständnisse vermeiden. 

 

Komma setzen Überblick Regeln

 

Im Folgenden erkläre ich dir, wann du ein Komma setzen musst bzw. kannst. Hier ein kurzer Überblick:

1. Nach Aufzählungen 

2. Zwischen zwei Hauptsätzen 

3. Zwischen einem Hauptsatz und einem Nebensatz

4. Bei Infinitivgruppen

5. Bei Partizipialgruppen

6. Nach der direkten Rede

7. Nach Anreden und Ausrufen

8. Bei Adress-,  Zeit-, und Literaturangaben

9. Bei Erläuterungen

10. Bei Appositionen

 

1. Regel: Komma nach Aufzählungen


Kommas trennen Aufzählungen voneinander. 

Darunter versteht man aneinandergereihte Wörter, die nicht durch eine Konjunktion miteinander verbunden sind. 

 

Beispiele: 

Nomen: Franz, Erich und Walter sind meine besten Freunde.

Adjektive: Sie kauft den roten, blauen und schwarzen Stoff. 

 

Ausnahme: 

Bei nicht gleichrangigen Adjektiven – diese können nicht durch ein “und” verbunden werden – wird kein Komma gesetzt. 

z.B. Ich wünsche euch ein schönes neues Jahr. 

 

2. Regel: Komma zwischen zwei Hauptsätzen (Hauptsatzreihen)


Statt eines Beistrichs könnte man auch einen Punkt dazwischensetzen.

Bei Hauptsätzen hat jeder Satz sein eigenes Subjekt und das Prädikat steht an zweiter Stelle.

Wir unterscheiden: 

 

a) unverbundenen Hauptsatzreihen: 

Wenn die Hauptsätze nicht mit Konjunktionen verbunden werden, kommt ein Beistrich.

z.B. Er fällte den Baum, zersägte ihn und verarbeitete ihn zu Brennholz.

 

b) verbundene Hauptsatzreihen:

Werden die Sätze mit Konjunktionen verbunden, verwendet man ein Beistrich.

Außer bei “und” und “oder” – hier wird nur ein Komma gesetzt, wenn es den Sinn eines Satzes deutlicher macht.

Diese Satzkonstruktionen nennt man verbundene Hauptsatzreihen.

z.B. Er war reich, aber niemand wusste warum. 

3. Regel: Komma zwischen einem Hauptsatz und einem Gliedsatz


Gliedsätze sind Nebensätze, die durch ein Satzglied ersetzt werden können. 

z.B. Voller Zorn fuhr er sofort nach Hause. 

Weil er zornig war, fuhr er sofort nach Hause.

 

Hinsichtlich der Verwendung unterscheiden wir – in Klammer jeweils die Bindewörter:

– Finalsätze (damit, dass)

– Konzessivsätze (obwohl, obgleich)

– Konditionalsätze (wenn, falls)

– Konsekutivssätze (dass, so dass)

Adversativsätze (anstatt, dagegen)

– Subjektsätze (wer, was)

– Objektsätze (dass, ob)

– Lokalsätze (wo, wohin)

– Temporalsätze (während, nachdem)

– Modalsätze (indem, ohne dass)

– Kausalsätze (da, weil), etc. 

 

Hinsichtlich der Lage unterscheiden wir:

a) Vorangestelle Gliedsätze: 

Nachdem er sich aufgewärmt hatte, lief er los. 

 

b) Nachgestellte Gliedsätze: 

z.B. Das Spiel wurde beendet, ohne dass es einen Sieger gab.

 

c) Eingeschobener Gliedsatz:

Eingeschobene Gliedsätze werden durch zwei Kommas vom Hauptsatz getrennt.

Das Mädchen, das dort drüben steht, ist meine Freundin.

4. Regel: Komma bei Infinitivgruppen


Das Komma muss bei Infinitivgruppen nur noch in drei Fällen zwingend gesetzt werden:

a) bei der Einleitung mit den Wörtern, als, anstatt, außer, ohne oder um:

Beispiel: Ohne nachzudenken, sprang er die Schanze hinunter.

 

b) Die Infinitivgruppe befindet sich in einer Abhängigkeit vom Substantiv des Hauptsatzes:

Beispiel: Der Sportler unternahm einen letzten Versuch, die Höhe zu überspringen.

 

c) Die Infinitivgruppe wurde durch ein hinweisendes Wort angekündigt:

Beispiel: Franz mag es, oft zu spielen.

In allen anderen Fällen ist die Kommasetzung freigestellt.

 

5. Regel: Komma bei Partizipialgruppen


Partizipialgruppen werden normalerweise vom Hauptsatz durch ein Komma abgetrennt. 

Dies ist aber bis auf zwei Ausnahmen eine “Kann-Bestimmung”. 

z.B. Vor lauter Aufregung zitternd(,) brachte er kaum einen Satz heraus. 

Man muss ein Koma schreiben,

 

a) wenn der Hauptsatz vor der Partizipialgruppe steht:

z.B. Mit einem breiten Grinsen stand er vor ihr, alle Probleme erledigt. 

 

b) wenn das konjugierte Verb nach der Partizipialgruppe steht:

z.B. Richard, erkennbar wütend, sprach kein Wort mit uns. 

 

6. Regel: Komma bei der direkten Rede


Bei der direkten Rede wird in zwei Fällen ein Komma verwendet. 

a) bei der vorangestellten direkten Rede

Beispiele:

Ich komme gleich”, antwortete Selma. 

Wann kommst du zu mir?”, fragte David. 

b) bei der zweigeteilten direkten Rede:

Beispiel:

Hol mir bitte das Buch”, sagt Erika zu Hans, “ich will es lesen.”

“Besuch uns wieder”, ruft Hans zum Abschied, “ich würde mich sehr freuen!” 

7. Regel: Komma bei Anreden und Ausrufe


Anreden und Ausrufe werden in der Regel durch ein Komma vom Rest des Satzes abgetrennt.

 

a) Persönliche Anrede:

Beispiele:

Hey, dich kenne ich doch!

Markusich gehe noch schnell in den Supermarkt.

 

b) Briefanreden:

Beispiele:

Sehr geehrter Herr Direktor, hiermit teile ich ihnen mit, dass 

Liebe Marika, ich schreibe dir …

Kein Komma wird hingegen bei der Verabschiedung im Brief/in der E-Mail verwendet.

z.B. Viele liebe Grüße Hermann

 

c) Ausrufe:

z.B. Autsch, das tut weh!

 

8. Regel: Komma bei Adress-, Zeit- und Literaturangaben


Mehrteilige Adress-, Zeit- und Literaturangaben werden mittels Komma abgetrennt:

Ich wohne in Dornbirn, Mozartstraße 123. 

Der Hausbau beginnt am Mittwoch, den 29. November 2019.

Der Roman “Die Schneehölle”, 2. Auflage, erschienen im Hüberverlag.

 

9. Regel: Komma bei Erläuterungen


Erläuterungen werden oft mit folgenden Wörtern eingeleitet: “zum Beispiel (z.B.)”, “das heißt (d.h.)”, “insbesondere”, “also”, “besonders”, “und zwar”, etc.

a) Ein Komma wird verwendet, wenn die Erläuterung nachgestellt ist. 

z.B. Er hat viele Häuser, zum Beispiel in Südfrankreich.

 

b) Zwei Kommata werden verwendet, wenn die Erläuterung eingeschoben ist. 

z.B. Sie fährt nach München, und zwar am Sonntag, ganz früh am Morgen.

 

10. Regel: Komma bei Appositionen


Zusätze, die das Nomen bzw. das Subjekt näher erklären, werden mit Beistrichen vom Hauptsatz abgetrennt.

Diese Einschübe werden Appositionen genannt. 

Beispiele:

Mein Bruder, ein Draufgänger, hat sich für einen Fallschirmsprung angemeldet. 

Das Pferd, ein Vollblut, kostete ihn ein Vermögen.  

 

Übungen:


 

PDF-Übungsblätter: