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Idealismus und Freundschaft in Friedrich Schillers Bürgschaft

Die Bürgschaft:


Schiller die Bürgschaft

 

Friedrich Schillers Ballade “Die Bürgschaft” handelt von Idealismus und Freundschaft. 

Literaturgattung: Ballade

Autor: Friedrich Schiller

Erstveröffentlichung “Die Bürgschaft”: 1798

 

Kurze Inhaltsangabe:


Die Ballade “Die Bürgschaft” von Friedrich Schiller handelt von der wahren Freundschaft zwischen Möros und Selinuntius.

Möros will den Tyrannen Dionysius mit einem Dolch ermorden, wird aber vor der Tat von den Gefolgsleuten des Tyrannen gefasst.

Im Angesicht des Todes bittet er Dionysius, ihm drei Tage Zeit zu geben, damit er seine Schwester verheiraten kann.

Als Bürgschaft für seine Wiederkehr bietet er dem Tyrannen seinen Freund Selinuntius an.

Der König antwortet voller List, dass er bei nicht rechtzeitiger Rückkehr frei sein werde und stattdessen sein Freund hingerichtet werde.

 

Die Bürgschaft

 

Möros wird bei seiner Rückkehr durch starke Regenfälle aufgehalten, die den Fluss so stark anschwellen lassen, dass die Brücke fortgerissen wird.

Darüber ist der treue Möros sehr verzweifelt, weil er seinen Freund unbedingt retten will.

Voller Mut stürzt er sich in die reißenden Fluten und gelangt glücklich ans andere Ufer.

Daraufhin überfallen ihn Räuber, die er aber voller Zorn in die Flucht schlägt und drei davon sogar tötet.

Als dritte Prüfung droht er zu verdursten, aber sein Wille seinen Freund zu retten, ist unerschütterlich.

Eine Quelle rettet ihn, wobei langsam die Zeit knapp wird.

Sein Freund Selinuntius wird währenddessen schon ans Kreuz geschlagen, gibt aber die Hoffnung auf die Rückkehr seines Freundes Möros nicht auf.

Im letzten Moment erscheint dieser auf dem Hinrichtungsplatz.

Der Tyrann Dionysius ist über so viel Heldenmut und Freundschaft gerührt und lässt daher beide am Leben.  

 

Historischer Hintergrund und Interpretation:


Neuinterpretation:

Schillers Gedicht “Die Bürgschaft” ist eine Neuinterpretation von der antiken Sage von Damon und seinem Freund Phintias.

Diese sind die Helden einer antiken Erzählung aus dem 4. Jahrhundert v. Chr.

Wie bei Schiller versucht Damon den Tyrannen Dionysios I (430 – 367 v. Chr.) von Syrakus zu töten.

Er ersetzt die Namen der Freunde durch Möros und Selinuntius und stilisiert die antike Geschichte zu einem Duell von Idealismus und Macht um.

In diesem verkörpert Möros das Ideal der Freundschaft und Treue gegenüber dem machtbesessenen Tyrannen Dionysios.

 

Idealismus zeigt sich durch Taten:

Wichtig ist bei Schiller der Ansatz, dass wahrer Idealismus sich erst durch Taten zeigt. 

Darum macht sich der Tyrann zuerst lustig über so viel Idealismus und glaubt nicht an die Wiederkehr von Mörus.

Schlussendlich gibt er sich aber geschlagen, der Idealismus von Freundschaft und Treue hat gesiegt.

So heißt es in der letzten Strophe des Gedichtes: “Ihr habt das Herz mir bezwungen;

Und die Treue ist doch kein leerer Wahn.”

Schillers Idealismus in “Die Bürgschaft” offenbart sich aber erst richtig in den letzten Zeilen: “Ich sei, gewährt mir die Bitte, In eurem Bunde der dritte!”.

Der Tyrann ist nicht nur ein fairer “Verlierer” sondern will in den Bund der beiden Freunde aufgenommen werden (Bekehrung zum besseren Menschen).

 

Literarische Betrachtung “Die Bürgschaft:


Die Ballade “Die Bürgschaft” besteht insgesamt aus 20 Strophen, die  jeweils aus 7 Versen bestehen.

Er verwendet zahlreiche Stilmittel (Anaphern, Antithesen, Enjambements, Apostrophen etc.).

Hinsichtlich der Kadenz ist der 1., 4. und 5. Vers männlich, während die restlichen Verse weiblich sind.

Auch bei der Reimstellung ergibt sich ein durchgehendes Muster.

In jeder Strophe ist ein umarmender Reim verbunden mit einem Paarreim. 

 

Schiller Ritter Delorges und der Handschuh Kunigundes