Beim Kreuzreim (auch Wechselreim genannt) reimen sich bei den Endreimen einer meist vierzeiligen Strophe nur jeweils die ungeradzahligen und die geradzahligen Verse.  

Anders formuliert wechseln sich beim Kreuzreim die Reime ab. 

Der Fachausdruck dafür lautet alternieren.  

z.B. Stäbe – hält – gäbe – Welt

Der Kreuzreim ist einer der am meisten verwendeten Reimformen in der Lyrik, weil er einen Text sehr rhythmisch erscheinen lässt. 

Bildung:

Wenn Verse zum gleichen Reim gehören, werden sie mit demselben Kleinbuchstaben bezeichnet.

Man beginnt nach dem Alphabet und bezeichnet unterschiedliche Reime mit unterschiedlichen Buchstaben “a”, “b”, “c”, … 

Beim Kreuzreim reimt sich die erste Vers mit dem dritten Vers und der zweite Vers mit dem vierten Vers.

Ein Kreuzpaar setzt sich aus zwei Reimpaaren zusammen.

Deshalb bildet er die Form “abab“.

Folgen weitere Strophen so werden diese bezeichnet mit “cdcd”, “efef” usw. 

Beispiel:

Rilke, der Panther

a: Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, 

b: der sich im allerkleinsten Kreise dreht, 

a: ist wie ein Tanz um eine Mitte, 

b: in der betäubt ein großer Wille steht. 

Stanze:

Eine Sonderform des Kreuzreims ist die Stanze.

Sie wird gebildet, indem nach drei Kreuzreimen hintereinander ein Paarreim folgt.

Daraus ergibt sich folgendes Reimschema: abababcc

Die Kadenzen sind meist abwechselnd weiblich und männlich.

Das jambische Versmaß weist meist fünfhebige Verse auf. 

Beispiel: Rainer Maria Rilke “Winterliche Stanzen”