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Erfahre mehr über Kommentare & wie du sie schreiben kannst

Definition: Der Kommentar


Unter einem Kommentar versteht man einen wertenden Text, der das Ziel verfolgt den Leser hinsichtlich seiner Meinungsbildung zu beeinflussen.

Der Kommentar bezieht sich dabei auf ein momentan aktuelles Thema. 

Zuerst wird die Faktenlage dargelegt, darauf aufbauend wird die eigene Position mit Argumenten zu einem Appell formuliert. 

 

Der Kommentar

Merkmale Argumentation:


– die eigene subjektive Position zu einem Thema soll dargelegt werden

– die eigene Meinung ist die einzig richtige Meinung

– der Schreiber bezieht sich auf ein aktuelles Ereignis (Aufhänger)

– vorhandene Argumente der gegenteiligen Position werden entkräftet

– eigene (bessere) Argumente werden angeführt, um den Leser zu überzeugen 

– komplexe Sachverhalte werden vereinfacht dargestellt

– es geht nicht darum ausgewogen zu argumentieren 

– der Schreiber konzentriert sich auf sein wesentliches Anliegen 

– man bietet eine Lösung für das Problem an

 Appell am Schluss des Kommentars

 

Merkmale Sprachstil:


– prägnante Überschrift um das Interesse des Lesers wecken

– man verwendet eine zugespitzte Wortwah

– Stilmittel der Polemik, Ironie, Sarkasmus oder bissiger Humor

kurze Sätze mit prägnanten Formulierungen sind wünschenswert

– keine gesprochenen sprachliche Elemente 

– kein “Man-Stil” bzw. “man”-Aussagen in der Argumentation

– Verwendung von Parataxen

 

Aufbau:


1. Schritt: Überschrift

Kurze, prägnante Überschrift, die den Leser animieren soll den Kommentar zu lesen.

Beispiel:

Neubau zerstört das Stadtbild von Wien

 

2. Schritt: Sachverhalt

Hier wird in kurzen Sätzen geschildert, um was es geht.

Dabei ist aber auch hier die Wortwahl nicht neutral und dient als Grundlage für die nachfolgende Ausformulierung der eigenen Meinung.

Beispiel:

In der Innenstadt von Wien soll ein 40stöckiges Gebäude neu errichtet werden.

Aufgrund der Höhe und der modernen Architektur ist das bisherige Bauensemble in seiner Gesamtheit gefährdet und der Status von Wien als Weltkulturerbe ist durch den Neubau ebenfalls bedroht. 

 

3. Schritt: Zusatz- und Hintergrundinformationen zu diesem Thema 

Hier werden dem Leser möglichst noch nicht bekannte Sachverhalte aufgezeigt, oder alle bisherigen Fakten, die die Meinung des Autors bestätigen zusammengefasst. 

Beispiel:

Ein Großteil der Bevölkerung lehnt den Neubau aufgrund einer Volksbefragung ab.

Ein zuständiger Politiker, der für den Bauentscheid zuständig ist, ist befangen, weil seiner Frau das Baugrundstück gehört. 

 

4. Schritt: Formulierung der eigenen Meinung

Die Formulierung der eigenen subjektiven Meinung ist der eigentliche Kern des Kommentars.

Sie impliziert den Anspruch die einzig richtige Sichtweise zu diesem Problem zu sein.

Die subjektive Meinung ist daher immer tendenziös, weil sie gegenteilige Standpunkte ausblendet oder als falsch darstellt. 

Beispiel:

Aufgrund der vorliegenden Informationen ist für dieses Gebäude auf keinen Fall eine Baubewilligung zu erteilen. 

 

5. Schritt: Argumente

Jetzt werden Argumente angeführt, warum die eigene Meinung die richtige ist. 

Beispiel:

Verlust des Status der Stadt als Weltkulturerbe, niemand außer dem zuständigen Politiker will diesen Neubau 

 

6. Schritt: Appell

Hier werden entweder Entscheidungsträger aufgefordert Handlungen zu unterlassen oder die Leser dieses Artikel sollen durch Protestaktionen Druck auf den Entscheidungsträger ausüben. 

Beispiel:

Sehr geehrter Herr Dipl. Walter Schuster, ziehen sie die Baugenehmigung umgehend zurück oder ziehen sie aufgrund der undurchsichtigen Bauvergabe die Konsequenzen und reichen sie ihren Rücktritt ein. 

 

7. Schritt: Nennung des Autors

Am Schluss eines jeden Kommentars steht der Name des Verfassers.

Im Idealfall ergänzt mit seiner E-Mail-Adresse oder einer Telefonnummer seiner Redaktion. 

Beispiel:

Franz Meyer   E-Mail: Meyer.Franz@Nürnberger-Nachrichten.de  Tel.: 08/392 937-5

 

Der Leserbrief