Definition: Kettenreim
Der Kettenreim wird aus mehreren Strophen mit jeweils drei Zeilen gebildet (Terzinen).
Daher wird der Kettenreim auch Terzinenreim genannt.
Aufgrund des Aufbaus kann der Kettenreim hinsichtlich seiner Versanzahl beliebig lang gewählt werden.
z.B. vergangen – gut – begangen … Glut – Wein – Blut …. nein – geträumt – fein ….
Bildung:
Wenn Verse zum gleichen Reim gehören, werden sie mit demselben Kleinbuchstaben bezeichnet.
Man beginnt nach dem Alphabet und bezeichnet unterschiedliche Reime mit unterschiedlichen Buchstaben “a”, “b”, “c”, …
Im ersten Dreizeiler reimen sich der erste und der dritte Vers.
Das Reimwort im zweiten Vers gibt den Reim für die erste und dritte Zeile der nächsten Terzine vor.
Deshalb bildet er die Form “aba bcb cdc”
Beispiel:
Dante, Göttliche Komödie, 1. Gesang
a: Auf halbem Weg des Menschenlebens fand
b: ich mich in einen finstern Wald verschlagen,
a: Weil ich vom rechten Weg mich abgewandt.
b: Wie schwer ist’s doch, von diesem Wald zu sagen,
c: Wie wild, rauh, dicht er war, voll Angst und Not;
b: Schon der Gedank’ erneuert noch mein Zagen.
c: Nur wenig bitterer ist selbst der Tod;
d: Doch um vom Heil, das ich drin fand, zu künden,
c: Sag’ ich, was sonst sich dort den Blicken bot.
→ Daraus folgt das Reimschema “aba bcb cdc “
Tests:
Reimschema Kettenreim Beispiel Test