Lagerkennzahlen | Häufigkeit und Dauer
Hier erhältst du eine Zusammenfassung zum Thema: Lagerkennzahlen | Häufigkeit und Dauer
Lagerkennziffern sind betriebswirtschaftliche Kennzahlen, mit denen ein Betrieb die Wirtschaftlichkeit einer Lagerhaltung überprüft.
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Vergleichsgrundlage sind entweder betriebsinterne Vorperioden oder branchenübliche Werte.
Die Lagerkennzahlen sind hinsichtlich ihrer Funktion nicht nur wichtige Kennzahlen für die effektive Führung eines Warenlagers, sondern wichtige Parameter für die gesamte wirtschaftliche Situation eines Unternehmens.
Ziele der Lagerhaltung:
Das Ziel einer effektiven Lagerhaltung besteht darin die Kosten für die Vorratshaltung zu minimieren und andererseits die Liquidität eines Unternehmens zu maximieren.
Diese Effektivitätssteigerung kann durch eine Steigerung der Lagerumsatzhäufigkeit erzielt werden.
Je höher die Lagerumsatzhäufigkeit ist, desto geringer die Lagerumschlagsdauer.
Überkapazitäten (Vermeidung von Lagerhütern) soll genau so vermieden werden, wie Unterkapazitäten.
Ersteres führt zu einer Verringerung der betriebsinternen Liquidität, letzteres zu Produktionsproblemen oder zur Unzufriedenheit bei Kunden.
Effektivitätssteigerung:
Eine Effektivitätssteigerung der Lagerhaltung kann durch folgende Maßnahmen erreicht werden:
– Festlegung von Höchst- und Mindestbeständen
– Digitalisierung der Lagerhaltung
– Automatisierung der Lagerhaltung
– Straffung des Warenangebots
– Vernetzung verschiedener Lager
– Vertikale Integration
– Ausgliederung der Lagerung an Dritte
Durchschnittlicher Lagerbestand:
Der durchschnittliche Lagerbestand gibt an, welche Menge eines Artikels durchschnittlich an jedem Tag des Jahres auf Lager liegt.
Formel:
Erklärung:
∅ LB = durchschnittlicher Lagerbestand
AB = Anfangsbestand
EB = Endbestand
Beispiel:
Anfangsbestand: € 40.000,-
Endbestand € 48.000,-
∅ LB = 44.000 €
A: Der durchschnittliche Warenendbestand beträgt 44.000 €.
Lagerumschlagshäufigkeit:
Die Lagerumschlagshäufigkeit als Kennzahl gibt an, wie oft der Lagerbestand einer Ware innerhalb eines Jahres ersetzt bzw. verkauft wird.
Je höher die Lagerumschlagshäufigkeit ist, desto höher auch die Wirtschaftlichkeit, da die effektive Kapitalbindung (Liquidität) durch eine niedrige Lagerdauer geringer ist.
Formel:
LUH = WE / ∅ LB
Erklärung:
LUH = Lagerumschlagshäufigkeit
WE = Wareneinsatz
∅ LB = durchschnittlicher Lagerbestand
Beispiel:
∅ LB: 44.000 €
Wareneinsatz: 80.000 €
LUH = WE / ∅ LB
LUH = 80.000 / 44.000
LUH = 1,82-mal
A: Das Lager schlägt 1,82-mal im Jahr um.
Lagerumschlagsdauer:
Die Lagerumschlagsdauer gibt an, wie viele Tage eine Ware durchschnittlich pro Jahr auf Lager liegt.
Formel:
∅ LD = 365/LUH
Erklärung:
∅ LD = durchschnittliche Lagerdauer
LUH = Lagerumschlagshäufigkeit
Beispiel:
LUH = 1,82-mal
∅ LD = 365/LUH
∅ LD = 365/1,82
∅ LD = 200,55 Tage
A: Die Ware liegt im Schnitt 200,55 Tage auf Lager.
Lagerkosten:
Die Lagerkosten in % werden berechnet, indem wird Lagerkosten durch den durchschnittlichen Lagerbestand dividieren.
Formel:
LK % = LK /∅ LB
Erklärung:
LK% = Lagerkosten in %
LK = Lagerkosten
∅ LB = durchschnittlicher Lagerbestand
Beispiel:
∅ LB: 44.000 €
Lagerkosten: 5.200 €
LK % = LK /∅ LB • 100
LK % = 5.200/44.000 • 100
LK% = 11,81%
A: Die Lagerkosten betragen 11,81%.