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Fixkosten und ihre Bedeutung in der Kostenrechnung

Fixkosten und ihre Bedeutung in der Kostenrechnung


Fixkosten sind Kosten, die unabhängig von der Produktionsmenge oder der erbrachten Leistung eines Unternehmens konstant bleiben.

Sie fallen regelmäßig an und verändern sich nicht unmittelbar mit der Veränderung der Produktionsmenge.

Typische Beispiele für Fixkosten sind Mieten, Gehälter der festangestellten Mitarbeiter, Abschreibungen auf Maschinen und Anlagen sowie Versicherungsbeiträge.

Weitere Lerneinheiten: Progressive Absatzkalkulation

Fixkosten und ihre Bedeutung in der Kostenrechnung

 

I. Beispiele für Fixkosten:


1. Mietkosten für Betriebsgebäude

Beschreibung:

Die Miete für Büroräume, Lagerhallen oder Produktionsstätten ist eine typische Fixkostenart. Diese Kosten fallen regelmäßig an, unabhängig davon, ob das Gebäude voll genutzt wird oder nicht.

Beispiel:

Ein Unternehmen zahlt monatlich 10.000 Euro für die Miete eines Produktionsgebäudes. Dieser Betrag bleibt konstant, egal wie viele Produkte hergestellt werden.

 

2. Gehälter für festangestellte Mitarbeiter

Beschreibung:

Die Gehälter für fest angestellte Mitarbeiter, wie Verwaltungspersonal oder Betriebsleiter, gehören zu den Fixkosten. Diese Gehälter werden regelmäßig ausgezahlt, unabhängig von der Arbeitsauslastung oder der Produktionsmenge.

Beispiel:

Ein Unternehmen zahlt seinen Verwaltungsmitarbeitern monatlich 20.000 Euro an Gehältern, die unabhängig von der Geschäftstätigkeit gleich bleiben.

 

3. Abschreibungen auf Anlagevermögen

Beschreibung:

Abschreibungen sind Fixkosten, die den Wertverlust von Anlagegütern (z. B. Maschinen, Fahrzeuge, Gebäude) über deren Nutzungsdauer erfassen. Diese Kosten werden unabhängig davon angesetzt, wie intensiv das Anlagegut genutzt wird.

 

Beispiel:

Eine Maschine mit einem Anschaffungswert von 100.000 Euro wird über 10 Jahre linear abgeschrieben. Jährlich wird ein Abschreibungsaufwand von 10.000 Euro als Fixkosten verbucht.

 

4. Versicherungsprämien

Beschreibung:

Die Prämien für betriebliche Versicherungen, wie Gebäude-, Maschinen- oder Haftpflichtversicherungen, sind Fixkosten. Sie fallen regelmäßig an, unabhängig davon, ob ein Schadenfall eintritt oder wie stark die versicherten Objekte genutzt werden.

Beispiel:

Ein Unternehmen zahlt jährlich 5.000 Euro für eine Gebäudeversicherung, die unabhängig von der Nutzung des Gebäudes fällig wird.

 

5. Leasingkosten

Beschreibung:

Leasingraten für geleaste Fahrzeuge, Maschinen oder IT-Ausrüstung gehören ebenfalls zu den Fixkosten. Diese Raten sind über die Laufzeit des Leasingvertrags fest und unabhängig davon, wie stark das geleaste Objekt genutzt wird.

Beispiel:

Ein Unternehmen least einen Fuhrpark für 2.000 Euro monatlich. Dieser Betrag bleibt über die gesamte Vertragslaufzeit gleich, unabhängig davon, wie viele Kilometer die Fahrzeuge tatsächlich fahren.

 

6. Zinsaufwendungen

Beschreibung:

Zinszahlungen für langfristige Kredite oder Anleihen sind ebenfalls Fixkosten. Diese Zahlungen sind vertraglich festgelegt und fallen regelmäßig an, unabhängig vom aktuellen Geschäftserfolg.

Beispiel:

Ein Unternehmen zahlt monatlich 3.000 Euro Zinsen auf einen aufgenommenen Kredit. Diese Zahlung ist fix und unabhängig von der Höhe des Umsatzes oder Gewinns.

 

7. Strom- und Energiekosten (Grundgebühren)

Beschreibung:

Grundgebühren für Strom, Gas oder Wasser, die unabhängig vom Verbrauch anfallen, sind ebenfalls Fixkosten. Diese Gebühren sind vertraglich festgelegt und fallen regelmäßig an.

Beispiel:

Ein Unternehmen zahlt eine monatliche Grundgebühr von 500 Euro für den Stromanschluss, unabhängig davon, wie viel Strom tatsächlich verbraucht wird.

 

II. Merkmale von Fixkosten:


Konstanz:

Fixkosten bleiben innerhalb eines bestimmten Zeitraums konstant, unabhängig von der Höhe der Produktion oder der Auslastung. Sie fallen regelmäßig an und verändern sich nicht unmittelbar mit der Produktionsmenge.

 

Langfristige Verpflichtungen:

Fixkosten entstehen oft durch langfristige Verpflichtungen wie Mietverträge, Leasingverträge oder Festgehälter für Mitarbeiter. Diese Kosten sind schwer kurzfristig zu ändern oder zu vermeiden.

 

Unabhängigkeit von der Produktionsmenge:

Fixkosten fallen unabhängig davon an, wie viel oder wie wenig produziert wird. Sie sind daher nicht direkt mit der Produktionstätigkeit verbunden.

 

Betriebsnotwendig:

Fixkosten sind oft notwendig, um den Betrieb des Unternehmens aufrechtzuerhalten. Sie decken die Grundkosten für die Infrastruktur und den Betrieb.

 

 

III. Arten von Fixkosten:


1. Absolute Fixkosten:

Definition:

Diese Fixkosten bleiben absolut konstant, unabhängig von jeglicher Veränderung in der Produktionsmenge oder im Leistungsumfang.

Beispiele:

Miete für Fabrikgebäude, Abschreibungen auf Maschinen, Gehälter für Verwaltungsmitarbeiter.

 

2. Intervallfixkosten (Sprungfixkosten):

Definition:

Diese Kosten bleiben innerhalb eines bestimmten Produktions- oder Beschäftigungsintervalls konstant, steigen jedoch sprunghaft an, wenn die Produktion eine bestimmte Grenze überschreitet.

Dies kann passieren, wenn zusätzliche Kapazitäten, Maschinen oder Personal benötigt werden, um eine höhere Produktion zu bewältigen.

Beispiele:

Bei der Produktion von bis zu 1.000 Einheiten pro Monat könnte eine Maschine ausreichen. Wird die Produktion auf 1.500 Einheiten erhöht, wird eine zweite Maschine benötigt, wodurch die Fixkosten sprunghaft ansteigen.

 

3. Gemeinkosten:

Definition:

Gemeinkosten sind Fixkosten, die nicht direkt einem bestimmten Produkt oder einer bestimmten Leistung zugeordnet werden können, sondern mehreren Produkten oder Leistungen gleichzeitig zugutekommen.

Beispiele:

Verwaltungskosten, Versicherungsprämien, Betriebskosten für das Unternehmensgebäude.

 

4. Bereitstellungskosten:

Definition: Diese Fixkosten entstehen durch die Bereitstellung von Betriebsmitteln, Maschinen oder Infrastruktur, unabhängig davon, wie intensiv diese genutzt werden.

Beispiele: Kosten für die Bereitstellung einer Produktionshalle oder einer Lagerhalle.

 

 

IV. Bedeutung der Fixkosten in der Kalkulation:


Bedeutung der Fixkosten in der Kalkulation:

 

Kostenkontrolle:

Fixkosten spielen eine zentrale Rolle in der Kostenkontrolle eines Unternehmens. Da sie unabhängig von der Produktionsmenge anfallen, müssen sie stets gedeckt werden, um die Rentabilität des Unternehmens sicherzustellen.

 

Break-even-Analyse:

In der Break-even-Analyse werden die Fixkosten herangezogen, um den Punkt zu ermitteln, an dem das Unternehmen kostendeckend arbeitet. Dieser sogenannte Break-even-Point ist die Produktionsmenge, bei der die Erlöse gerade ausreichen, um die fixen und variablen Kosten zu decken.

 

Preisgestaltung:

Fixkosten beeinflussen die Preisgestaltung eines Unternehmens erheblich. Bei der Kalkulation von Preisen müssen Unternehmen sicherstellen, dass die Preise nicht nur die variablen Kosten, sondern auch einen angemessenen Anteil der Fixkosten decken, um langfristig profitabel zu bleiben.

 

Deckungsbeitragsrechnung:

In der Deckungsbeitragsrechnung werden die Fixkosten von den Deckungsbeiträgen abgezogen, um den Gewinn zu ermitteln. Hierbei ist es wichtig, dass die Fixkosten vollständig durch die Deckungsbeiträge gedeckt werden, um keine Verluste zu erzielen.

 

Skaleneffekte:

Unternehmen mit hohen Fixkosten profitieren besonders von Skaleneffekten. Bei steigender Produktionsmenge sinken die Fixkosten pro Stück, was zu einer höheren Marge führen kann.

 

V. Probleme von zu hohen Fixkosten:


Zu hohe Fixkosten können in einem Unternehmen eine Vielzahl von Problemen verursachen, die sowohl die finanzielle Stabilität als auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen können.

Hier sind einige der Hauptprobleme, die durch zu hohe Fixkosten entstehen können:

 

1. Erhöhter Break-even-Point

Problem:

Hohe Fixkosten führen zu einem höheren Break-even-Point, was bedeutet, dass das Unternehmen eine größere Menge an Produkten oder Dienstleistungen verkaufen muss, um die Kosten zu decken und Gewinn zu erzielen.

Auswirkung:

Dies kann besonders problematisch sein, wenn die Nachfrage schwankt oder unerwartet sinkt, da das Unternehmen möglicherweise nicht genügend Umsatz generieren kann, um die Fixkosten zu decken.

 

2. Geringere Flexibilität

Problem:

Hohe Fixkosten binden das Unternehmen an bestimmte Ausgaben, unabhängig von der Produktionsmenge oder dem Umsatz. Dies reduziert die Flexibilität des Unternehmens, sich an veränderte Marktbedingungen anzupassen.

Auswirkung:

In Zeiten niedriger Nachfrage oder bei wirtschaftlichen Abschwüngen kann das Unternehmen nicht schnell genug Kosten senken, was zu Verlusten führen kann.

 

3. Erhöhtes Insolvenzrisiko

Problem:

Wenn die Fixkosten einen großen Teil der Gesamtkosten ausmachen, hat das Unternehmen ein höheres Risiko, insolvent zu werden, wenn die Einnahmen nicht ausreichen, um diese Kosten zu decken.

Auswirkung:

Eine anhaltende Deckungslücke zwischen Einnahmen und Fixkosten kann das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten bringen und im schlimmsten Fall zur Insolvenz führen.

 

4. Geringere Gewinnmargen

Problem:

Hohe Fixkosten erhöhen den Druck, konstant hohe Verkaufszahlen zu erreichen, um ausreichende Gewinne zu erzielen. Wenn die Fixkosten im Verhältnis zu den variablen Kosten und den Verkaufserlösen hoch sind, bleiben die Gewinnmargen gering.

Auswirkung:

Dies kann zu einem geringen finanziellen Spielraum führen und die Fähigkeit des Unternehmens einschränken, in Wachstum oder Innovationen zu investieren.

 

5. Wettbewerbsnachteile

Problem:

Unternehmen mit hohen Fixkosten sind weniger flexibel und weniger anpassungsfähig als Wettbewerber mit niedrigeren Fixkosten. Diese Wettbewerber können schneller auf Marktveränderungen reagieren und Preissenkungen vornehmen.

Auswirkung:

Ein Unternehmen mit hohen Fixkosten kann Schwierigkeiten haben, wettbewerbsfähig zu bleiben, insbesondere in Märkten mit intensiven Preiskämpfen.

 

6. Schwierigkeiten bei der Skalierung

Problem:

Wenn ein Unternehmen expandieren möchte, müssen möglicherweise zusätzliche Fixkosten übernommen werden, was das Risiko und die Kapitalbindung erhöht.

Auswirkung:

Die Notwendigkeit, zusätzliche Fixkosten zu tragen, kann das Wachstumspotenzial einschränken und es schwieriger machen, neue Märkte zu erschließen oder Produktionskapazitäten zu erweitern.

 

7. Überkapazitäten und Ineffizienzen

Problem:

Hohe Fixkosten können zu einer Überinvestition in Infrastruktur, Personal oder Anlagen führen, die nicht vollständig ausgelastet sind.

Auswirkung:

Dies führt zu Ineffizienzen und erhöht die durchschnittlichen Stückkosten, was die Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität des Unternehmens weiter beeinträchtigt.

 

8. Geringere Reaktionsfähigkeit auf Umsatzschwankungen

Problem:

Unternehmen mit hohen Fixkosten haben weniger Spielraum, um auf kurzfristige Umsatzrückgänge zu reagieren, da sie nicht in der Lage sind, die Kostenstruktur schnell anzupassen.

Auswirkung:

Dies kann zu Liquiditätsproblemen führen, da die Fixkosten weiterhin anfallen, auch wenn die Einnahmen vorübergehend zurückgehen.