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Der Biber Merkmale und Lebensweise

Der Biber:


Biber im Wasser
 

Merkmale:


Der europäische Biber gehört zur Ordnung der Nagetiere, und ist das zweitgrößte Nagetier der Welt.

Sein durchschnittliches Gewicht beträgt 23 – 25 kg und ererreicht eine Kopf- und Rumpflänge von 80 bis 100 cm. 

Besonders auffällig ist sein breiter, unbehaarter abgeplatteter Schwanz, der Kelle genannt wird und eine Länge von 30 – 35 cm aufweist. 

Die Kelle erfüllt die unterschiedlichsten Funktionen: 

Beim Schwimmen wird sie als Steuerruder verwendet, im Winter dient sie als Fettdepot. 

Um Artgenossen und Feinde zu verjagen, schlägt der Biber mit der Kelle auf die Wasseroberfläche. 

Eine weitere Besonderheit sind die großen nachwachsenden rötlichen Schneidezähne, die es dem Biber erlauben, ausgewachsene Bäume zu fällen. 

Sein dichtes Fell mit bis zu 23.000 Haaren pro Quadratzentimeter schützt ihn vor Kälte und Nässe.

Während er sich an Land nur schwerfällig bewegen kann, ist er perfekt für ein Leben im Wasser angepasst. 

Da er zusätzlich Nase und Ohren verschließen kann, sein Fell einfettet (mit Bibergeil) und Schwimmhäute an den Hinterfüßen hat, kann er bis zu 20 Minuten unter Wasser bleiben. 

 

Lebensraum:


Der Lebensraum von Bibern sind fließende und stehende Gewässer und deren Uferbereich.

Dabei besiedelt er Fließgewässer aller Größenkategorien, vom Fluss bis zum Entwässerungsgraben. 

Auch bei Stillgewässern wird vom Weiher bis zum See alles als Lebensraum angenommen.

Die Reviergrenzen werden mit Bibergeil markiert und gegen Eindringlinge verteidigt. 

Da er Fließgewässer aufstaut und dadurch Überschwemmungen verursacht und wegen seines dichten Fells wurde er früher gnadenlos bejagt und war deshalb in unseren Breitengraden schon fast ausgerottet. 

 

Lebensweise:


Hinsichtlich ihrer Lebensweise sind Biber monogam und leben meist mit zwei Generationen von Jungtieren in ihrer Biberburg. 

Biber sind dämmerungs- und nachtaktiv. 

Als reine Pflanzenfresser verzehren sie Zweige, Astrinde und Blätter von Laubbäumen und auch Schilf. 

Im Darm des Bibers leben spezielle Bakterien, die den Großteil der gefressenen Pflanzenteile für den Biber verwertbar machen. 

Bekannt sind Biber aber durch ihre Fähigkeit bis zu 50 cm dicken Bäumen in einer Nacht zu fällen. 

Diese werden so lange sanduhrartig benagt, bis sie umfallen.

Sie halten Winterruhe, wenn die Wasseroberfläche gefroren ist, sonst sind sie auch im Winter aktiv. 

Dafür fressen sie sich Fettvorräte an.

Zudem legen sie Vorräte in Form von Ästen beim Eingang der Biberburg an. 

 

Biberburg/Biberdamm:


Die Biberbauten umfassen ein komplexes und umfangreiches System an Wohnbauten und Dämmen. 

Wohnbauten werden teils ins ufernahe Erdreich gegraben, teils aus abgenagten Ästen, Zweigen, Stämmen und Schlamm errichtet. 

In einem Biberrevier befinden in der Regel zwei bis vier Wohnbauten. 

Das Hauptmerkmal aller Wohnbauten besteht darin, dass sich der Eingang zum Wohnkessel immer unterhalb des Wasserspiegels befindet. 

Der Wohnkessel selbst sich aber über dem Wasser befindet. 

Der Wohnkessel kann einen Durchmesser von bis zu 120 cm erreichen und ist der Ausgangspunkt von Flucht,- Fress- und Spielröhren. 

Befindet sich das Bauwerk vollständig im Wasser, so spricht man von einer Biberburg. 

Dammbauten haben das Ziel, dass durch die aufgestauten Wassermassen der Wasserstand stets über dem Eingang (ca. 60 cm) liegt. 

Die Erhaltung derartiger Dämme bei Fließgewässern ist aufwändig und bedarf einer ständigen Pflege. 

Biberdämme werden über Generationen aufgebaut und können eine Länge von mehreren hundert Meter erreichen:

z.B. der Biberdamm im Wood-Buffalo-Nationalpark in Alberta in Nordwestkanada ist 850 Meter lang. 

 

Fortpflanzung:


Die Paarung findet im Januar bis Februar unter Wasser statt. 

Im Mai eines Jahres kommt nach einer Tragzeit von 100 – 105 Tage jeweils der Nachwuchs zur Welt. 

Die Wurfgröße umfasst meist 3 bis 5 Jungtiere. 

Die Neugeborenen sind bereits behaart und können sehen. 

Die jungen Biber sind überraschenderweise von Geburt an wasserscheu und müssen daher von den Elterntieren an das Leben im Wasser gewöhnt werden. 

Dabei werden sie einfach ins Wasser geworfen. 

Die Säugezeit dauert zwei Monate, nach 4 bis 6 Wochen verlassen sie zum ersten Mal den Bau.

Die Geschlechtsreife erlangen Biber mit drei Jahren. 

Dann suchen sie sich einen Partner und ein neues Revier, für das sie teils weite Strecken (bis zu 100 Kilometer) zurücklegen. 

In freier Wildbahn können Biber ca. 10 – 12 Jahre alt werden. 

Da Großraubtiere wie Wolf, Braunbär und Luchs etc. in vielen Gegenden nicht mehr vorkommen sind wildernde Hunde meist ihre einzige Bedrohung.

 

Bestand, Schutz und Probleme:


Biber sind streng geschützt. 

Dort wo sich ihr Bestand erholt, gibt es im Zusammenleben mit Menschen Probleme. 

Ursprüngliche Naturlandschaften wie die Donauauen sind eher die Ausnahme. 

Die Fraßschäden bei nahegelegenen Feldern sind dabei eher das kleinere Problem. 

Nageschäden und das Fällen ausgewachsener Bäume machen Biber in der Forstwirtschaft unbeliebt. 

Das größte Problem ist aber das Aufstauen von Gewässern durch Biberdämme. 

Dies kann Überschwemmungen verursachen oder zu Unterspülungen führen. 

Das Anlegen von Wohnhöhlen in Hochwasserschutzgebieten kann Deiche destabilisieren. 

 

Tests:


Der Biber Quiz

10 Fragen zum Biber

10 Fragen zum Biber II

Biberburg/Biberdamm Übung

Der Biber Fortpflanzung Übung

Der Biber Lebensweise Übung

Der Biber Lernzielkontrolle

Der Biber Merkmale Übung

Säugetier Biber Zuordungsübung

 

Biber mit Kelle