Search
Close this search box.
Search
Close this search box.

Der Rothirsch Merkmale und Lebensweise

Der Rothirsch:


Der Rothirsch Merkmale und Lebensweise

Abb. Rothirsch in der Brunft beim Röhren

 

Merkmale:


Der Rothirsch (Cervus elaphus) gehört zur Ordnung der Paarhufer, zur Familie der Hirsche und zur Gattung der Edelhirsche.

Seine Namensgebung stammt von seinem Fell, welches im Sommer kräftig rotbraun gefärbt ist.

Das Fell des Rothirsches wird zweimal im Jahr gewechselt (Sommerfell und Winterfell). 

Die Fachbezeichnungen für das männliche Tier lauten “Hirsch”, für das weibliche Tier “Hirschkuh” und für das Jungtier “Hirschkalb”. 

Die Kopf-Rumpflänge beträgt beim männlichen Tier 180 – 205 cm, beim weiblichen Tier 165 – 180 cm. 

Die Schulterhöhe beträgt beim männlichen Tier 180 – 205 cm, beim weiblichen Tier hingegen 165 – 180 cm.

Die unterschiedliche Größe schlägt sich auch beim Gewicht nieder. 

Während ein männlicher Hirsch ca. 170 – 220 kg wiegt, hat die Hirschkuh ein Gewicht von ca. 90 – 130 kg. 

Der Körperbau eines Rothirsches ist gekennzeichnet durch eine breite Brust und einen langen schmalen Hals.

Er besitzt hohe schlanke Beine und einen Kopf, der nach vorne verschmälert ist. 

Ein Rothirsch besitzt mittelgroße Augen und lange Ohren, die spitz zulaufen. 

Sein Gebiss besteht aus 34 Zähnen, im Oberkiefer fehlen die Schneidezähne.

 

Geweih:


Beim Rothirsch entwickeln nur männliche Tiere ein Geweih, das weibliche Tier wird deshalb als Kahlwild bezeichnet. 

Hinsichtlich der Geweihausbildung bei den Männchen gibt es unterschiedliche Formen. 

Unter einem Zwölfender versteht man einen Hirsch, dessen Geweihstange jeweils sechs Enden aufweist. 

Als Spießer hingegen wird ein junger männlicher Hirsch bezeichnet, der noch keine Geweihverästelungen aufweist.

Ein Hirsch mit mindestens drei Enden am Ende der Stande wird als Kronenhirsch bezeichnet. 

Als Rosenzöpfe bezeichnet man die kurze Stirnzapfen, auf denn das Geweih des Hirsches aufsitzt.

Das Geweih kann ein Gewicht von 4 – 5 kg erreichen.

Jedes Jahr von Februar bis April findet der Abwurf der Geweihstangen statt. 

Eine Neubildung eines größeren Geweihs erfolgt innerhalb von 4 Monaten nach Abwurf. 

Während der Wachstumsphase überzieht eine Basthaut das nachwachsende Geweih. 

 

Jägersprache:


Für den Rothirsch gibt es viele fachspezifischen Bezeichnungen, die Jäger verwenden. 

Hier die wichtigsten Begriffe: 

Das Fell wird in der Jägersprache als “Decke” bezeichnet. 

Die Augen als “Lichter” und die Ohren als “Lauscher”. 

Die Nahrungsaufnahme des Hirsches wird in der Jägersprache als “Äsung” bezeichnet. 

Den Schwanz bezeichnet man als “Wedel”, der weiße Fleck am Hinterteil wird “Spiegel” genannt.

Unter einem Aalstrich hingegen ist der dunkle schwarze Streifen vom Nacken bis zum Schwanzansatz gemeint.

Unter dem Begriff “Sichern” versteht man den Zustand, indem der Rothirsch in einer angespannten Körperhaltung mit Nase, Ohren und Augen überprüft, ob eine Gefahr droht. 

Unter einem “Rudel” versteht man die Gruppenbildung von Rothirschen. 

 

Lebensweise:


Die Sinnesorgane des Rothirsches sind gut an seinen Lebensraum, strukturreiche Wälder mit großen Lichtungen, angepasst. 

Die stark erweiterungsfähigen Pupillen der Augen ermöglichen ihm ein gutes Sehen in der Dämmerung

Die Ohren kann ein Rothirsch unabhängig voneinander bewegen, was ihm eine bessere Lautwahrnehmung ermöglicht.

Hinsichtlich seiner Lebensweise ist der Rothirsch tag- und nachtaktiv.  

Rothirsche nehmen täglich zwischen 8 und 20 kg Grünfutter zu sich, deshalb wundert es nicht, dass die Äsung ca. 7 – 10 Stunden pro Tag in Anspruch nimmt. 

Diese großen Mengen an Nahrung verdaut er als Wiederkäuer 5 – 6 Stunden pro Tag. 

Hinsichtlich des Sozialverhaltens werden außerhalb der Paarungszeit unterschiedliche Rudel ausgebildet. 

Während im Hirschrudel nur männliche Tiere zusammenleben, sind im Kahlwildrudel weibliche Muttertiere mit Kälbern und Jährlingen unterwegs. 

Ältere männliche Hirsche sind hingegen Einzelgänger. 

 

Brunft/Fortpflanzung/Feinde:


Während der Brunftzeit, die von Ende August bis Anfang Oktober dauert, finden heftige Kämpfe zwischen den Hirschen um die Vorherrschaft statt.

Dabei ist das “Röhren”, die Brunftschreie der männlichen Hirsche, kilometerweit zu hören. 

In dieser anstrengenden Zeit verlieren die Hirsche bis zu 25% ihres Gewichts.

Der in den Kämpfen siegreiche Hirsch, wird als “Platzhirsch” bezeichnet und verbleibt als einziger Hirsch während der Brunft im Bereich des weiblichen Rudels. 

Um sein Revier zu markieren sondert er ein übel riechendes Sekret, Hirschtränen genannt ab.

Die Tragezeit beträgt ca. 230 Tage, die Wurfzeit ist von Mai bis Juni. 

Der Nachwuchs besteht zumeist aus einem Jungtier, manchmal können es auch zwei Kälber sein. 

Das Fell des Kalbes ist weiß gefleckt.

Die Jungtiere müssen sich vor Luchs, Uhu oder Steinadler in Acht nehmen.

Erwachsene Tiere haben nur Wölfe als Fressfeinde. 

Die Jagd reguliert beim Fehlen der natürlichen Feinde den Bestand, da sonst Verbissschäden und Schälschäden an jungen Bäumen drohen. 

Rothirsche können in freier Wildbahn ca. 18 Jahre alt werden.