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Das Perfekt | Zeitform für die vollendete Gegenwart

Perfekt | Zeitform für die vollendete Gegenwart


Das Perfekt ist eine deutsche Zeitform, die verwendet wird, um Handlungen zu beschreiben, die in der Vergangenheit abgeschlossen wurden, aber oft noch einen Bezug zur Gegenwart haben. Es ist die übliche Erzählzeit in der gesprochenen Sprache, wenn über Vergangenes berichtet wird.

Das Perfekt wird gebildet mit der Präsensform von “haben” oder “sein” + dem Partizip II des Hauptverbs.

Lerneinheiten: Übungen | 10 Fragen | Übungsblätter | Merkblatt | Zeiten

Perfekt Bildung und Verwendung

 
 
1. Bildung des Perfekts:

Das Perfekt wird gebildet mit:

Hilfsverb im Präsens (habe, bin)

Partizip II des Hauptverbs

 

Beispiel: „Er hat gegessen, bevor er das Haus verlässt.“

(= Die Handlung des Essens ist abgeschlossen und hat Auswirkungen auf die Gegenwart.)

 

Hier die Bildung mit den Verben: lachen, lesen, und sein.

 

Personalform lachen lesen sein
ich habe gelacht habe gelesen bin gewesen
du hast gelacht hast gelesen bist gewesen
er/sie/es hat gelacht hat gelesen ist gewesen
wir haben gelacht haben gelesen sind gewesen
ihr habt gelacht habt gelesen seid gewesen
sie haben gelacht haben gelesen sind gewesen

 

 

2. Verwendung:

a) Vergangene Handlungen mit Bezug zur Gegenwart:

Das Perfekt wird verwendet, um Handlungen zu beschreiben, die in der Vergangenheit abgeschlossen wurden, aber oft noch einen Einfluss auf die Gegenwart haben.

Beispiel:

„Sie hat den Brief geschrieben.“
(= Der Brief wurde geschrieben, und das Ergebnis ist relevant für die aktuelle Situation.)

 

b) Erzählungen in der gesprochenen Sprache:

Das Perfekt ist die bevorzugte Zeitform in der gesprochenen Sprache, um über Vergangenes zu berichten.

Beispiel:

„Er hat den Film gesehen und fand ihn großartig.“

 

 

3. Signalwörter:

Typische Signalwörter für das Perfekt sind:

schon (z.B. „Er hat das Buch schon gelesen.“)

bereits (z.B. „Sie hat bereits den Bericht fertiggestellt.“)

heute (z.B. „Ich bin heute zum Strand gegangen.“)

 

Diese Wörter deuten darauf hin, dass eine Handlung in der Vergangenheit abgeschlossen wurde, aber einen Bezug zur Gegenwart hat.

 

 

4. Besonderheiten:

a) Trennbare Verben:Bei trennbaren Verben steht das “ge-” zwischen der Vorsilbe und dem Verbstamm.

Beispiel:

„Er hat angehalten.“

 

b) Unregelmäßige Verben:

Viele unregelmäßige Verben ändern im Partizip II den Stamm.

Beispiel:

„Er hat gesungen.“

 

c) Nicht trennbare Verben:

Bei nicht trennbaren Verben wird das Partizip II ohne “ge-” gebildet.

Beispiel:

„Sie hat verstanden.“

 

d) Verben auf „-ieren“:

Verben, die auf „-ieren“ enden, bilden das Partizip II ohne “ge-“.

Beispiel:

„Er hat organisiert.“

 

e) Schwache Verben mit Stamm auf -d/-t:

Hier wird ein „et“ hinzugefügt.

Beispiel:

„Er hat gewartet.“

 

 

5. Unterschied zum Plusquamperfekt:

Während das Plusquamperfekt eine Handlung beschreibt, die vor einer anderen Handlung in der Vergangenheit abgeschlossen war, betont das Perfekt die Vollendung einer Handlung in der Vergangenheit mit Bezug zur Gegenwart.

Perfekt: „Ich habe gegessen, bevor ich das Haus verlasse.“

Plusquamperfekt: „Ich hatte gegessen, bevor ich das Haus verließ.“

 

 

6. Perfekt in der Satzstellung:

a) Perfekt im Nebensatz:

Hier stehen Hilfsverb und Vollverb am Schluss.

Beispiel:

„Nachdem sie den Brief geschrieben hat, geht sie zur Post.“

 

b) Perfekt im Hauptsatz:

Hier steht das Hilfsverb an 2. Stelle und das Vollverb am Schluss.

Beispiel:

„Er hat das Auto geparkt.“     

 

 

7. Zeitenfolge mit dem Präsens

In der Zeitenfolge kommt das Perfekt zusammen mit dem Präsens vor. 

Steht der Hauptsatz im Präsens, steht der Nebensatz meistens im Perfekt

Beispiele:

Jetzt verstehe ich das Problem (Präsens), nachdem ich es mit ihm gesprochen habe (Perfekt).

Sie ist jetzt bankrott (Präsens), nachdem sie das ganze Geld für Kleidung ausgegeben hat (Perfekt).

 

Präsens | Zeitform für die Gegenwart