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Indirekte Rede | Bildung & Beispiele

Indirekte Rede | Bildung & Beispiele:


Indirekte Rede | Bildung & Beispiele

Hier erhältst du einen Überblick zum Thema: Indirekte Rede | Bildung & Beispiele

Bei der indirekten Rede wird die Äußerung einer dritten Person wiedergegeben. 

Lerneinheiten: Übungen | 10 Fragen | Video | Übungsblätter | Merkblatt

 

 

Unterschied direkte und indirekte Rede:


Bei der indirekten Rede handelt sich hier um keine wörtliche Wiedergabe, sondern die Aussage soll nur sinngemäß wiedergegeben werden.

Im Gegensatz zur direkten Rede werden daher auch keine Anführungszeichen verwendet.

Das Konjunktiv wird verwendet, um aufzuzeigen, dass es sich nicht um die Meinung des Berichtenden handelt. 

Die indirekte Rede wird mit Wörtern des “Sagens” und “Meinens” eingeleitet.

 

Bildung der Verbform:


Die Verbform der indirekten Rede wird mit meist mit dem Konjunktiv I gebildet.  

Ist die Verbform im Konjunktiv I gleich wie im Indikativ, wird hingegen das Konjunktiv II verwendet. 

Die Bildung erfolgt entweder als Ergänzungssatz mit “dass” oder als Hauptsatz ohne “dass”.

Die verwendete Zeit ist unabhängig vom Tempus im Einleitesatz.

 

Bildung mit Konjunktiv 1 im Ergänzungssatz:


Hier wird die Indirekte Rede gebildet mit dem Einleitewort “dass“:

Beispiele:

Er sagte, dass er bald hier sei. 

Der Vater erzählte, dass er ihr geholfen habe.

Susi meint, dass sie viel fahren werde.

  

Bildung mit Konjunktiv 1 als Hauptsatz:


Vielfach wird eine Verwendung ohne “dass” angestrebt.

In diesem Fall wird der Konjunktiv 1 als Hauptsatz verwendet. 

Beispiele:

Er sagte, er sei gleich hier. 

Der Vater erzählte, er habe ihr geholfen.

Susi meint, sie werde viel fahren.

 

Perspektivenwechsel Personalpronomen:


Durch die Wiedergabe des Gesprochenen (direkte Rede) durch eine dritte Person kommt es zu einem Perspektivenwechsel vom Sprecher zum Referenten. 

Aufgrund diesem Perspektivenwechsel müssen vor allem die Pronomen angepasst werden. 

Und zwar von der jeweils 1. Person Singular und Plural in die 3. Person Singular und Plural.

 

Personalpronomen:

Singular: ich → er, sie und Plural: wir → sie

 

Beispiele:

Direkte Rede: Der Lehrer meinte: “Ich bin heute sehr zufrieden.”

Indirekte Rede: Der Lehrer meinte, er sei heute sehr zufrieden.

 

Direkte Rede: Die Läufer sagten: “Wir sind heute sehr müde.”

Indirekte Rede: Die Läufer sagten, sie seien heute sehr müde. 

 

Perspektivenwechsel Possessivpronomen:


Veränderung Possessivpronomen:

Singular: mein → sein, ihr

Plural: unser → ihr 

 

Beispiele:

Direkte Rede: Der Lehrer meinte: “Mein Tag ist heute gut verlaufen.”

Indirekte Rede: Der Lehrer meinte, sein Tag sei heute gut verlaufen.

 

Direkte Rede: Die Läufer sagten: “Unsere Beine schmerzen heute.”

Indirekte Rede: Die Läufer sagten, ihre Beine seien heute sehr müde.

 

Perspektivenwechsel Reflexivpronomen


Veränderung der Reflexivpronomen:

Singular: mich → sich

Plural: uns → sich

 

Beispiele:

Direkte Rede: Der Lehrer meinte: “Ich erinnere mich noch sehr gut daran.”

Indirekte Rede: Der Lehrer meinte, er erinnere sich noch sehr gut daran.

 

Direkte Rede: Die Läufer sagten: “Wir duschen uns nach dem Lauf.”

Indirekte Rede: Die Läufer sagten, sie duschen sich nach dem Lauf.

 

Perspektivenwechsel Adverbien:


Veränderung bei Adverbien:

dort → hier 

Direkte Rede: Ursula meinte: “Dort bei euch ist es wunderbar.”

Indirekte Rede: Ursula meinte, hier bei uns sei es wunderbar.

 

morgen → am nächsten Tag

Direkte Rede: Kim sagte: “Morgen besuche ich dich.”

Indirekte Rede: Kim sagte, am nächsten Tag besuche sie mich.” 

Zeiten bilden:


Das verwendete Tempus ist abhängig von der Zeit, in der die Äußerung getätigt wurde.

Die Zeitform des Begleitsatzes spielt dabei keine Rolle. 

 

Wir unterscheiden drei Zeitformen:

Konjunktiv Präsens für die Zeitform der Gegenwart

Konjunktiv Perfekt für die Zeitform der Vergangenheit (Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt)

Konjunktiv Futur für die Zeitform der Zukunft 1 + 2

 

Zeiten bilden Beispiel:


Konjunktiv Präsens:

Wörtliche Rede: Sie sagt: “Ich bin in Dornbirn.”

Indirekte Rede: Sie sagt, sie sei in Dornbirn. 

 

Konjunktiv Perfekt (eine Vergangenheitsform):

Wörtliche Rede: Sie sagt: “Ich war in Dornbirn.”

Wörtliche Rede: Sie sagt: “Ich bin in Dornbirn gewesen.”

Wörtliche Rede: Sie sagt: “Ich war in Dornbirn gewesen.”

Indirekte Rede: Sie sagt, sie sei in Dornbirn gewesen.

 

Futur:

Wörtliche Rede: Sie sagt: “Ich werde in Dornbirn sein.”

Indirekte Rede: Sie sagt, sie werde in Dornbirn sein.

 

Futur II:

Wörtliche Rede: Sie sagt: “Ich werde in Dornbirn gewesen sein.”

Indirekte Rede: Sie sagt, sie werde in Dornbirn gewesen sein. 

 

Bildung in Fragesätzen:


a) Ergänzungsfragen werden mit dem Fragewort eingeleitet:

Wörtliche Rede: Sie fragt: “Wie spät ist es?”

Indirekte Rede: Sie fragt, wie spät es sei.

 

b) Entscheidungsfragen werden mit “ob” eingeleitet:

Wörtliche Rede: Sie fragt: “Bin ich hier richtig?”

Indirekte Rede: Sie fragt, ob sie hier richtig sei.

 

Bildung in Aufforderungen/Bitten:


Werden mit dem 1. Konjunktiv des Modalverbs “sollen” gebildet, bei Höflichkeit mit dem 1. Konjunktiv des Modalverbs “mögen”.

Direkte Rede: Sie sagt zu mir: “Sei still!”

Indirekte Rede: Sie sagt, ich soll still sein.

I.R. (höflich): Sie sagt, ich möge still sein. 

 

Verwendung des Konjunktivs 2:


In Ausnahmefällen verwendet man bei der Bildung auch das Konjunktiv 2 in der Ersatzform mit “würden” statt des Konjunktivs 1:

 

a) wenn die Form des Konjunktiv 1 identisch ist mit dem Indikativ:

Dies ist bei der 1. Person Singular (ich) sowie der 1. und 3. Person Plural (wir, sie) der Fall.

 

Beispiel: 

Direkte Rede: Er sagt: “sie haben Hunger”.

I.R.: Er sagt, sie haben Hunger. 

Indirekte Rede: Er sagt, sie würden Hunger haben.  

(Konjunktiv 1 “haben” ist identisch mit dem Indikativ “haben”). 

 

b) wenn der Referent Zweifel an der übermittelten Aussage ausdrücken will:

Mit der Verwendung des Konjunktivs 2 kann aber auch die Neutralität bzw. reine Wiedergabe der direkten Rede aufgehoben werden.

Damit interpretiert man die Aussage bei der Wiedergabe und gibt eine Einschätzung über deren Wahrheitsgehalt ab. 

 

Beispiel:

Direkte Rede: Sie meint: “Ich bin glücklich”.

Indirekte Rede: Sie meint, sie sei glücklich (neutral).

Indirekte Rede: Sie meint, sie wäre glücklich (Zweifel).

 

Verwendung der direkten Rede:


Die direkte Rede wird fast ausschließlich in der schriftlichen Sprache verwendet. 

Es wird betont, dass etwas zitiert wird. 

Anwendungsbereiche sind hier: literarische Texte, Protokolle, Zeitungsberichte, wissenschaftliche Arbeiten, .